Sonntag, 6. Oktober 2013

Rezension: Gillian Flynn * Gone Girl

Broschiert: 576 Seiten
Verlag: Scherz Verlag
ISBN-13: 978-3502102229
Preis: 16,99 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: August 2013




Inhalt:
Amy und Nick sind ein Traumpaar und werden in der Öffentlichkeit darum beneidet. Dabei meint es die wirtschaftliche Welt gar nicht gut mit ihnen und sie verlieren in New Yorker ihre Jobs. Dann wird auch noch Nick‘s Mutter schwer krank und sie beschliessen in Nick‘s Heimatort nach Misssouri zurück zukehren. Für Amy ein schwerer Schritt, aber nun sind sie schon zwei Jahre da und dann, an ihren fünften Hochzeitstag passiert es... Amy ist weg!! Einfach verschwunden, ohne Hinweise und mit dem Verdacht entführt zu sein! Aber was ist wirklich passiert? Und was spielt sich hinter den Fassaden ab?

Meinung:
Als ich damals den Klapptext gelesen hatte, war ich von dem Buch schon total angezogen. Dann habe ich auch noch mit Bekannten gesprochen, die das Buch schon im Original verschlungen hatten und die bestätigten nur noch mehr mein Interesse. Vorab sollte ich vielleicht noch sagen, ich bin nicht der typische Thriller Leser und mag solche Bücher eigentlich gar nicht so gern, da muss schon einiges für mich passen. Hier ist aber auch nicht der typische Thriller zu finden, sondern eher ein Psychothriller, was ich eigentlich viel lieber mag und auch nicht enttäuscht wurde.
Gillian Flynn hat eine ganz tolle und sehr interessante Erzählweise. Der Aufbau ihres Romans war mit sehr vielen Überraschungen und Wendungen in der Geschichte aufgebaut, die mich extrem schockiert und mit offem Mund weiter lesen lassen hatten. Sie führt mit ihrer Darstellung einige Abgründe der Menschlichkeit auf und zeigt wie zerstörerisch eine Ehe sein kann, dabei ist zuerst gar nichts davon zu merken.
Der erste Teil ist nämlich dem Verschieden von Amy gewidmet und dieses lesen wir aus der Ich-Perspektive von Nick. Er erzählt von dem Hier und Jetzt und lässt uns in Rückblenden erfahren wie die Zwei sich kennen lernten, heirateten, umzogen und wie sich ihre Liebe zueinander verändert hat. Denn von der einzigen großen bewunderten Liebe ist nicht mehr viel übrig geblieben und eine Harmonie schon lange nicht mehr zu finden. Deshalb fällt es Nick auch so schwer zu verstehen was passiert ist. Dann ist er auch noch selber ein verschrobener Typ, der immer zu den unpassenden Momenten den Sunnyboy geben muss, das man die ganze Zeit als Leser in der Schwebe des ungewissen steckt. Mit diesem Gefühl schuldig oder unschuldig spielt die Autorin die ganze Zeit und verstärkt dieses auch noch mit dem abwechselnden Tagebuchkapiteln von Amy. Durch diese Einträge lernen wir Amy kennen und sehen Nick immer kritischer und leider ist man auch schnell mit dem Vorverurteilen. Ich fand das so perfekt inszeniert, das man wirklich die ganze Zeit am rätseln ist. Dann aber kommt der nächste Teil und das müsst ihr einfach selber lesen, dazu verrate ich nix, nur soviel die menschliche Abgründe nehmen zu.
Ganz besonders gut hat mir auch gefallen, wie die Autorin mit der Darstellung nach außen gearbeitet hat. Wie verhält sich unsere Gesellschaft und wie werden die Fäden hinter der Kamera gezogen, damit man sich da draußen ein anderes Bild machen soll. Einen Seitenhieb auf die Medien und die Anwälte auf jeden Fall und gesellschaftlich sehr kritisch. Dazu kommt ein Paar, was man so noch nicht erlebt hat, und auch wenn die Figuren noch so unsympathisch sind, war ich doch sehr schockiert, was man sich so alles antun kann. Ich glaube hier möchte man sich auch gar nicht mit den Protagonisten identifizieren. Hier kann man wirklich von Abgründen sprechen, die in keine klassischen Schublade passt.
Das einzige was ich vielleicht ein bisschen bemängeln könnte, war die Länge. Für mich flogen zwar die Seiten so dahin, aber einige Längen gab es schon.
Ein sehr interessant erzählter Psychothriller, der mich sehr überrascht hat.

Henry und ich sind immer noch ganz baff und deshalb die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Gillian Flynn wuchs in Kansas City auf. Sie arbeitete als Journalistin für den »San Francisco Examiner« und »U.S. News & World Report« und war die leitende TV-Kritikerin von »Entertainment Weekly«. Die Autorin lebt nach Stationen in Los Angeles und New York heute in Chicago.

Quelle: Scherz Verlag


Nochmals ganz lieben Dank an den Scherz Verlag für dieses Rezensionsexemplar :-)

8 Kommentare:

  1. Ohh wow :-) Ich habe damals "Cry Baby" von ihr gelesen und für mich ist das Buch eher als Flop in Erinnerung geblieben - vielleicht geb ich der Dame mit "Gone Girl" nochmals eine Chance - du scheinst ja richtig begeistert zu sein :-D

    Tolle Rezension!
    Liebe Grüße und schönen Abend! :-)
    Nana

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    1. Hallo Nana,

      ja ich bin total begeistert, aber man muss sowas auch mögen. Es passiert ja jetzt nich so mega viel, aber ich fand die Abgründe (tut mir leid, das ich das Wort schon wieder nehme, aber das Wort passt am besten) so schockierend und mal eine ganz andere Sicht auf eine Ehe, wo kein Klischee so richtig darauf passt... Probier doch einfach mal die Leseprobe und entscheide dann, aber es freut mich, wenn ich dir es ein bisschen schmackhaft machen konnte :-)

      Ganz lieben Dank ich freue mich sehr und dir auch einen schönen Abend
      Sharon

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  2. Huhu,
    Eine sehr ausführliche Rezension! Das Buch ist gleich nach deiner Meinung auf meine Wunschliste gekommen! Ich bin auch gleich mal deine Leserin geworden und werde öfter mal vorbei schauen *-*
    Ich würde mich freuen wenn du auch mal bei mir reinschauen würdest, dort läuft gerade ein SuB Voting und schon bald gibt es ein Gewinnspiel. http://jemasija8.blogspot.de/

    LG Jenny

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    1. Hallo Jenny,

      das freut mich das dir mein Blog gefällt und du Leserin geworden bist ... Das macht mich sehr glücklich :-) Toll auch, das dir meine Rezension gefällt, das Buch ist ja doch recht umstritten und kommt nicht immer positiv weg, aber es war genau meins :-)
      Klar gehe ich dich auch mal besuchen ...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  3. Hallo Inga,
    wie du ja schon weißt, kann ich hier deine Meinung gar nicht teilen. Was die Autorin in Teil 1 ganz gut gemacht hat, hat sie in Teil 2 total zerstört. Zudem zu viele Längen, viele Logikfehler und ein Ende das nicht gut, sondern einfach Mist ist. Aber, zum Glück hat jeder einen anderen Geschmack. ;-)
    Wir sehen uns nächstes WE. Freu mich schon.

    Ganz liebe Grüße
    Petzi

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    1. Hallo Petzi,

      ich weiß, ich weiß... hier haben wir einen anderen Geschmack und ich habe deine Rezi ja auch schon gelesen. Aber ich muss dir sagen, das deine Rezi mehr zum lesen angregt, als abschreckt :-) Ich fand gerade die Wende so klasse und dir hat es nicht gefallen, aber so muss es ja sein... wäre ja schade wenn alle den Gleichengeschmack hätten :-)
      Ich freu mich auch schon auf Frankfurt, muss nur noch ein bisschen gesünder werden ..hihi...

      Ganz liebe Grüße
      Inga

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  4. Das Buch muss ich mir vll auch mal ansehen, klingt ja spannend! :)

    "Vielleicht ist es Liebe" ist übrigens bei mir angekommen, vielen vielen Dank für die schöne Karte und die süßen LB Lesezeichen <3
    Werde morgen auch noch einen Blogpost dazu machen :)))

    liebe Grüße,
    Meike

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    1. Hallo Meike,

      super... ich freu mich das es da ist und du beim auspacken noch ein bisschen Spaß hattest :-) Alles sehr gern geschehen und ich wünsche dir super viel Spaß damit ...
      Blogpost -Beitrag!!! Ich bin gespannt :-)

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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