Donnerstag, 14. November 2013

Rezension: Tonino Benacquista * Malavita

Broschiert: 304 Seiten
ISBN-13: 978-3570585283
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 11,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2013




Inhalt:
Es ist Nacht im kleinen französischen Städtchen Cholong-sur-Avre, als eine vierköpfige Familie ihr neues zu Hause in beschlag nehmen. Maggie die Ehefrau und Mutter geht voran und verscheucht alles Ungetier, dann folgen die Kinder, Belle, sie sucht das schönste Zimmer und Warren prüft welches die meisten Steckdosen hat, um sein Imperium wieder auf zu bauen. Erst dann schlürft Fred, das Oberhaupt der Familie ins Haus und schaut ob sich der Hund schon ein Plätzchen gesucht hat. Im ersten Moment eine ganz normale und unauffällige Familie. Aber warum brennt der Supermarkt als Maggie da einkaufen war und sich böse Sprüche über Amerikaner anhören musste? Warum liegen zwei Schulboys verkrampft auf den Boden, nachdem sie Belle angemacht haben? Warum kuschen alle bösen Buben in der Schule vor Warren? Und wieso gibt sich Fred, ein Mafia-Boss, als Schriftsteller aus? Alles ganz einfach, diese Familie steckt im Zeugenschutzprogramm und macht es ihren Beschützern nicht gerade einfach. Denn wie hat es diese Familie nur hinbekommen, die Tarnung auffliegen zu lassen?

Meinung:
Als ich zum allerersten Mal dieses Cover gesehen hatte, musste ich mir direkt die Inhaltsangabe durchlesen. Dieses rot sprang mich sofort an und dieser Grill mit dem Revolver zwischen dem Fleisch, war einfach witzig gemacht und mein Interesse geboren. Ich finde das Buch ist erstmal verdammt gut in Szene gesetzt, aber dann las ich auch noch eine Mafia-Komödie und das versprach mir doch köstliche Lesestunden, die ich auch bekommen habe. Wir haben ihr wunderbaren rabenschwarzen und sehr unterhaltenden Humor. Eine Familie die durch ihre Art schon allein auf sich aufmerksam macht und dadurch auffällt. Jeder für sich muss mit der Situation des neuen Umfeldes klar kommen und man merkt schnell, dass dies nicht so einfach ist. Maggie liebt zwar immer noch ihren Mann, aber sie findet auch das er sie ins Verderben gestürzt hat und so opfert sie sich für wohltätige Zwecke auf. Belle die ihre Schönheit lebt und eine reine Seele hat, findet ihr momentanes Leben als eine reine Verschwendung. Warren ist seinem Vater sehr böse, dass er seine Mafia-Familie verraten und ihn so um sein Erbe gebracht hat. Also lebt er dies in seinem kleinen Imperium in der Schule aus und träumt von einer Zukunft im Schoße der Familie. Fred fühlt sich von allen verlassen und seiner Männlichkeit beraubt, dazu kommt noch, dass seine Familie ihn als Sündenbock der momentanen Situation sieht. So entschließt er sich seine Memoiren nieder zuschreiben und schwelgt in alten Zeiten. Aber manchmal kommt auch noch der alte Giovanni Manzoni durch und bringt seine Bewacher in schwierige Situationen.
In dieser Ausgangsposition wollen alle ihr eigenes Leben in Angriff nehmen, doch dann passiert das Unfassbar und die alte Familie steht vor der Tür, natürlich mit einem kleinen Waffenarsenal. Trotz ihrer Differenzen und Enttäuschungen in ihrer kleinen Familie, siegt der Stolz, ein Manzoni zu sein und lässt so alles hinter sich, um wieder zusammenzuhalten.
Ein herrlicher Mafia-Klamauk mit witzigen Momenten und einigen Lachern. Aber auch die Sicht von Giovanni in sein altes Leben waren spritzig geschrieben und lassen so einige alte Klassiker im Kopf durchlaufen. Auch die Agenten sind super gut gelungen und machen das ganze noch Runder. Als ich die Besetzung vom Kinofilm las, waren in meinen Kopf die Gesichter vergeben und passten perfekt zusammen. Ich hatte riesigen kriminellen Spaß.

Henry und ich mussten die Lachmuskeln einige mal sehr in Anspruch nehmen und vergeben die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:

Tonino Benacquista, geboren 1961 als Sohn italienischer Einwanderer, lebt in Paris. Nach einem begonnenen Filmstudium organisierte er sich mit Jobs als Schlafwagenschaffner und Pizzabäcker Geld und Stoff für seine originellen Kriminalromane, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. "Malavita" wurde von Luc Besson mit Robert DeNiro, Michelle Pfeiffer und Tommy Lee Jones verfilmt.


2 Kommentare:

  1. Hallo Inga.
    Wie ich Deine Zeilen über Fred so las, kam mir plötzlich der Name "Jean Reno" in den Sinn.

    bonté

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    1. Huhu Robert,

      Jean Reno ist nicht schlecht, aber Fred wird von Robert DeNiro gespielt und das passt auch ziemlich gut ...lach..

      Ganz liebe Grüße
      Inga

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