Hallo meine Lieben,
heute möchte ich mal wieder einen Autor interviewen, oder anderes gesagt: "Jack hat da mal was angeleiert!" ...lach... Was mir natürlich nicht unangenehm ist ;-) Seit dem Blubberstammtisch im Sommer (ja, ich weiß, ich habe darüber noch nicht berichtet) kennen wir den Autor Daniel Holbe. Auf der Frankfurter Buchmesse gab es ein herzliches Wiedersehen und direkt eine Einladung zu einer Lesung in Köln, mit seinem neusten Werk. (auch hier habe ich noch nicht berichtet, ich komm zu nix) Daniel ist ein unglaublich sympathischer Mensch und ganz ehrlich, man schließt ihn ja so schnell ins Herz. Er kommt so natürlich und freundlich rüber, kann mit einen mitlachen und hängt so gar nicht seinen Erfolg raus. Ich fand es sehr lustig, das er noch genauso überrascht ist, wenn ihn andere Autoren ansprechen und er sich darüber so freut und es einfach nicht glauben kann. Das Gefühl kenne ich nämlich auch, wenn mich andere Blogger ansprechen, oder sogar Autoren einen zuwinken. Für mich immer noch nicht greifbar und ich bin da immer noch darüber ganz sprachlos und so fühlte ich mich direkt von Daniel verstanden und wir beide mussten darüber herzlich lachen.
Jetzt ist also sein neuster Streich mit der Julia Durants Reihe auf dem Büchermarkt erschienen und wir (die Bakers) finden ihr solltet den Autor mal kennenlernen und wie geht das am besten.... na klar, wie sollte es anders sein, mit einem Interview! Daniel hatte auch Lust und Zeit dazu und so geht es einfach mal los:
© Foto by FinePic, München
Du hast ja einen soliden Beruf erlernt, wie kamst du zum Schreiben, was hat dich dazu bewegt?
Daniel: Ich habe schon immer ein Faible für Geschichten. Vorgelesen, selbst lesen, Hörspiele hören. Das hat mich schon in Kindertagen geprägt. Und ich habe eigentlich immer gedichtet, getextet oder gezeichnet. Bis ich mich aber tatsächlich mal traute, etwas an die Öffentlichkeit zu tragen, musste erst sehr viel Zeit vergehen.
Andreas Franz ist ja leider vor einigen Jahren verstorben. Wie kam es dazu, dass du diese Reihe weiter schreibst bzw. weiter führst und welche Ehre ist es für dich? (wurdest du angesprochen?)
Daniel: Es war wohl eine Verkettung verschiedener Umstände. Mit einem eigenen Krimi klopfte ich unter anderem bei Droemer Knaur an und landete dort wohl auf dem „richtigen“ Schreibtisch. Man machte sich dort gerade Gedanken, ob und wie man mit dem unvollendeten Titel TODESMELODIE verfahren sollte, den Andreas Franz hinterlassen hatte. Scheinbar war ich kompatibel genug im Klang, außerdem ebenfalls aus Frankfurt und mit dem Vorhaben, ein Team der Mordkommission ermitteln zu lassen. Also sprach man mich an, ob ich mir prinzipiell vorstellen könnte, etwas Bestehendes zu übernehmen. Na ja … der Rest ist Geschichte.
Daniels Bücher der Julia Durant Reihe. Ich mag die neuen Cover ja so gern :-)
War es schwer in diese Reihe hinein zukommen, wer hat dich dabei unterstützt, wie waren die Reaktionen der beteiligten Personen und vom Verlag?
Daniel: Ich kannte die Reihe als Leser aber stellte schnell fest, dass mir das im Grunde weniger half als gedacht. Klar, man kennt die Personen und deren Eigenheiten. Aber viel dominanter war der neue Fall, die Situation, in der sich Julia Durant nach MÖRDERISCHE TAGE befand und die Stellen, die eben noch nicht seitens Andreas Franz ausgearbeitet waren. Ich habe mir sehr oft die Haare gerauft. Ohne das Feedback und die Rückenstärkung von Verlag, Lektorat und – vor allem auch – Frau Franz wäre ich sicher vollends verzweifelt.
Wie recherchierst du und wie sammelst du deine Ideen? Da die Fälle vom Andreas Franz ja immer tatsächliche Fälle beinhalten, möchten wir doch gern wissen, wie du diese findest und nach welchen Kriterium suchst du diese dann fürs Buch aus?
Daniel: Ein Fall muß zu Julia Durant passen, das ist klar. Es sind düstere, brutale Szenarien, die Andreas Franz bewegten – ebenso wie mich. Vorlagen gab und gibt es leider mehr als genug. Doch es ist immer unterschiedlich, wie ein Fall mich erreicht und schlussendlich zur Verwendung kommt. Es kann eine kleine Pressemeldung sein, die mich fragen läßt, wie viel noch dahinter stecken mag. Oder eine Begebenheit aus meiner Vergangenheit als Sozialarbeiter. Aber es kommt auch vor, dass mir jemand sagt: „Hör mal, ich hätte da was für Dich.“ Und da kommen zuweilen die haarsträubendsten Dinge zur Sprache.
Wie sieht dein Autorenalltag aus? Wann schreibst du? Und wie sieht es aus, wenn du Ideen sammelst? Werden diese dann auf "Schmierzettel" erfasst, läufst du mit einem Diktiergerät herum oder wie kann man sich das bei Dir vorstellen? (Übrigens, Jacks Lieblingsfrage bei jeden Autor den er trifft)
Daniel: Ich bin ein klassischer Diktierer, ja. Notizzettel erleiden bei mir das traurige Schicksal, spurlos zu verschwinden. Nie da zu sein, wenn man sie braucht. Also habe ich das aufgegeben. Da ich viel laufe, insbesondere wenn es mal hakt, ist so ein Diktiergerät genau das richtige für mich. Ansonsten ist mein Alltag scheinbar langweilig: morgens ins Büro und abends wieder raus. Aber in Wirklichkeit kommen da ja Telefonate, Fahrten, Recherche vor Ort und natürlich Lesungen dazu. Ich fand es jedenfalls noch nie eintönig.
Wie viel Zeit vergeht bis ein Buch fertig geschrieben ist? Hältst du dich an die Verlagsfristen?
Daniel: Aber natürlich :-) Und bis dato war ich sogar immer früher fertig, wenn auch manchmal nur wenige Tage. Wenn ich eine intensive Schreibphase habe, dann schreibe ich mit Scheuklappen. Wenn es eine normale ist, schreibe ich auch mal irgendwo vor Ort oder eben unterwegs im Zug. Von Seite 1 bis Lektorat vergehen meist vier Monate. Recherche läuft vorher – und nötigenfalls parallel.
Du schreibst ja nicht nur die Andreas Franz Reihe weiter, nein, du hast ja auch dein eigenes Buchbaby, wie kam es dazu? Und was schreibst du lieber bzw. wie sehr unterscheiden sie sich?
Daniel: Die beiden Kommissare sowie einen Teil des Plots gab es ja schon. Teils sehr detailliert, teils als Hirngespinst. Nach drei Bänden Julia Durant war es an der Zeit, die eigene Idee wieder auszugraben und weiterzuentwickeln. Eine tolle Gelegenheit, immerhin war es das Vorhaben, welches zugunsten TODESMELODIE in die Schublade gewandert war. Aber im Verlag hieß es schon damals, dass dafür auch einmal Raum sein werde. Der ist nun da und besser könnte es doch kaum sein, oder? Ich liebe beide Reihen, gleichermaßen, gerade auch weil sie so unterschiedlich sind. Da treffen sich Stadt und Land, düstere menschliche Abgründe und skurrile Verstrickungen in beschaulicher Umgebung. Reale Fälle und Fiktion. Je größer der Sprung, desto einfacher fällt mir das Umschalten. Das genieße ich sehr.
Schwarzer Mann soll im August 2015 erscheinen!
Wie sehr beschäftigen dich deine Buchfälle im eigenen Leben? Kannst du noch gut schlafen? Oder verfolgen sie dich auch in deinen Träumen?
Daniel: Die realen Begebenheiten, die ich bei Julia Durant einfließen lasse, sind schon ganz schön schaurig. Da hilft einem auch keiner dabei, gerade bei der HYÄNE wirkt noch eine Menge nach. Nicht nur Negatives, zugegeben, aber es gab da sehr viel Beklemmung. Auch nach dem Abschalten des Computers und der Manuskriptabgabe. Aber vom Schlafen hält mich so gut wie nichts ab – und in Träume verfolgt werde ich auch nicht.
Was liest du selber gern? Und welches Buch hat dich in letzter Zeit richtig gefesselt?
Daniel: Ich lese gerne Grisham und Ludlum, Dan Brown und Crichton. Und jede Menge Krimis. Aber zum Lesen selbst komme ich derzeit gar nicht. Aktuell blättere ich in einem Fachbuch für Rechtsmedizin. Das fesselt mich – und manches davon verfolgt mich, denn es ist ein Lehrbuch mit Bildern.
Hattest du schon einmal in deinen Autorenleben einen richtig peinlichen Moment?
Daniel: Hmm. Ich hatte diese Frage unlängst schon einmal. So richtig epische Peinlichkeiten sind mir bis dato erspart geblieben. Einmal stand ein guter Bekannter beim Signieren vor mir und mir fiel partout der Name nicht ein. Das war schon ziemlich peinlich. Na ja und einmal hatte ich bei einer (wirklich penibel vorbereiteten) Krimidinnerlesung gleich bei meiner ersten Passage den Abendfahrplan torpediert. Das hat zum Glück nicht jeder mitbekommen. Ah, und noch was: Wenn Du vor dem Publikum stehst und gerade beginnen möchtest – und dann piept der Handywecker. DAS ist mega peinlich.
Wie wichtig sind dir Lesermeinungen dürfen diese deine Bücher vorab lesen und ihre Meinung kundtun? Oder arbeitest du lieber nur mit Leuten vom Fach?
Daniel: Leser sind doch die Leute vom Fach. Ernsthaft. Klar, ich kann und muß mit einem Text arbeiten. Inhaltlich, sprachlich, mit Profis in Lektorat und Fertigung. Und natürlich ist das ein gewachsenes Team, die schon mit Andreas Franz gearbeitet haben. Solche Experten braucht man, keine Frage. Aber LeserInnen, die insbesondere Julia Durant seit fünfzehn Bänden intensiv verfolgen und so gut kennen, als sei sie eine reale Bekannte … das ist Gold wert. Für das Vorablesen habe ich einen sehr engen Kreis, das hat auch etwas mit dem Faktor Zeit zu tun. Aber die Meinungen und der Austausch - was über Mails, Facebook und auf Lesungen stattfindet – ist für mich ein ganz wichtiger Faktor.
Was magst du besonders gern, ganz kurz und knapp:
Sekt oder Bier
Sekt
Elefant oder Giraffe
Elefant
Berge oder Meer
Meer
Fantasy oder Historisch
Historisch
Fahrrad oder Ferrari
Fahrrad
Eis oder Eisbein
Eis
Buch oder E-Book
Buch
Fussball oder Handball
Kein Ball
Actionfilm oder Drama
Actionfilm
Apple oder Windows
Beides
Oper oder Comedy
Comedy
Das war es leider schon! Ganz lieben Dank Daniel, dass du mitgemacht und dir die Zeit dafür genommen hast. Es ist immer wieder schön dich zu treffen, und da Jack in einen Wahn von Bücherkauf verfallen ist, werde ich bald mal ein Werk von dir lesen ...hihi...
Beweisfoto, wir haben sie alle und Schokomann!
Aber das ist jetzt noch nicht alles, meine Lieben, denn Daniel wäre nicht Daniel, würde er nicht auch noch was zur Verfügung stellen, und zwar könnt ihr sein neustes Werk "Die Hyäne" gewinnen, und nicht nur einer von euch, sondern zwei!!! Und das auch noch signiert!!! Tausend Dank dafür Daniel und so sieht das Ganze aus:
Bevor es wieder kommt, es gibt nur die Bücher! NICHT den KATER ;-)
Was meint ihr? Habt ihr Lust darauf? Mögt ihr es gewinnen? Dann
füllt das Formular aus. Ihr habt dafür bis zum 06. Dezember 2014 um 23:59 Uhr
Zeit. Also macht mit, ich würde mich riesig freuen, und gewinnt das
tolle Buch!
Um
die Gewinnchancen zu erhöhen, vergebe ich Lose (wie immer), solltest du
bis zum 06.12.2014 die Frage beantwortet haben (1 Los), Leser sein (2.
Los) und
wenn ihr ein
bisschen Werbung für dieses Gewinnspiel macht, gibt es ein zusätzliches
Los (3. Los)
Ich hoffe euch hat das Lesen genauso viel Spaß gemacht, wie mir das Interview und vielleicht hat der Eine oder Andere einen neuen Autor für sich entdeckt, mich würde es freuen :-) Jetzt heißt es wieder Daumen drücken für Euch, bis der Glücksbärchie die Lose zieht.
Ganz liebe Grüße
Eure, mal wieder ins Journalistische verfallende, Sharon