Donnerstag, 27. November 2014

Rezension: Don Winslow * Missing. New York

  
Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Droemer Knaur
ISBN-13: 978-3426304280
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR 
Reihe: 1. Teil  
Erscheinungsdatum: Oktober 2014


Inhalt:
Ein Mädchen wird in Lincoln, Nebraska vermisst und die Polizei nimmt die Ermittlung auf. Zuerst schaut man kritisch auf die Mutter, dann auf die Zeit, und als diese immer mehr verrinnt, schwindet auch die Hoffnung auf ein Wiederauffinden. Hailey bleibt verschwunden und zwei Wochen später, verschwindet das nächste Mädchen. Diesmal wird eine Leiche gefunden und der Täter geschnappt, aber was ist mit Hailey? Der leitende Ermittler Frank Decker hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Mädchen noch leben könnte und da er der Mutter versprochen hat ihre Tochter zu finden, schmeißt er alles hin und sucht nach dem Mädchen. Denn wenn Frank eins gut kann, ist es vermisste Personen wieder zu finden. Wird er Hailey finden? Und was wird er auf seinen Weg alles herausfinden?

Meinung:
Das ist mein erster Don Winslow und wird nicht mein Letzter sein, ich mag, wie der Mann schreibt. Somit kann ich nichts zu seinen Vorwerken sagen, oder mich auf irgendeinen Vergleich einlassen. Ich bin da ganz unvoreingenommen dran gegangen, na gut, nicht ganz, über diesen Autor wird ja einiges berichtet, und zwar nichts Geringeres, als das er der beste Thrillerautor unserer Zeit sei, also ich war sehr gespannt.
Das Thema, was er hier gewählt hat, ist alles andere als ein leichtes, denn es geht um Kindesentführung und das zumindest am Anfang, denn die Abgründe die sich damit verbinden, sind alles andere als leicht verdaulich.
Erzählt wird dies alles von Frank Decker, seinen Romanhelden, der sich in einen Fall festbeißen kann und nicht aufgibt. Dass dies für ihn und sein Leben nicht unbedingt harmonisch ist, wird direkt am Anfang des Romans klar, denn er steckt in einer Ehekrise. Sein Drang allerdings dieses Mädchen zu finden ist so groß und übermächtig, das sein Leben völlig in den Hintergrund gerät. So haben wir hier einen interessanten Mann vor uns, er ist Mitte dreißig, war Soldat, ist hart in Nehmen, markant, unbestechlich, hat aber das Herz an der richtigen Stelle und bringt trotz seiner unnahbaren Seite Gefühle rüber. Ganz kurz, ich mochte ihn und oft auch seine alte Denkweise und seine Kinderstube. Er poltert nicht einfach rum und lässt die Fäuste schwingen, nein, er versucht immer das Richtige zur rechten Zeit und zur Situation zu machen. Für mich ist er ein Sympathieträger und gern lese ich mehr, denn Frank Decker hat hier nur seinen ersten Fall und es sollen weitere folgen.
Auf die Geschichte selber möchte ich ehrlich gar nicht eingehen, denn das Wichtigste ist im Inhalt gesagt und um mehr geht es nicht. Wie der Kindermarkt aussieht, was mit verschwundenen Kindern passiert und alles andere findet im Buch seine Erwähnung und schockiert einfach immens. Da trifft das einleitende Zitat des Buches einfach den Nagel auf den Kopf und war perfekt gewählt.

„Jedes vermisste Kind ist eins zu viel.“  John Walsh

Erstaunt hat mich, dass Don Winslow mit so wenig, ein so tolles Buch schreiben kann. Er brauchte keine großen Actionszenen oder blutiges Gemetzel, keine politischen Hintergründe, nein, er fasste den Schrecken einfach solide zusammen und strickte mit Frank einen Kämpfer dazu. Der Schreibstil, die Gedanken von Frank und sein Weg, waren bodenständig rübergebracht und durch seinen schnörkellosen schnellen Schreibstil, spannend und schnell erzählt. Es kam nie sowas wie ein Stocken auf oder Langeweile, oder ständige Ortswechselbeschreibungen. Genau das hat der Geschichte gut getan und ich flog nur so durch die Seiten und konnte es kaum erwarten, wie es weitergeht.
Don Winslow kann super erzählen und hat mit Frank Decker eine tolle Figur geschaffen und ich bin sehr gespannt welche Spur er das nächste Mal verfolgt.
 
Henry und ich sind gerade dabei Decker Einzelgänger-Fans zu werden und vergeben die vollen Bücherpunkte:

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Über den Autor:


Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors.
Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, der den späteren Autor mehrere Male in sein Haus einlud.
Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, dessen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen der zeitgenössischen Spannungsliteratur machen.
Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für "Tage der Toten". Für die New York Times zählt Don Winslow zu einem der ganz Großen amerikanischen Krimi-Autoren.
Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.


 Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag für das  Rezensionsexemplar.

4 Kommentare:

  1. Wow, das klingt super. Ich habe es auch hier. Ich war bei der Lesung von Don Winslow in Schwerte, da haben mir die vorgelesenen Passagen schon sehr gut gefallen. Bin wirklich gespannt.

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    1. Hallo liebe Sarah,

      also ich fand es toll, allerdings gibt es ja auch genug negative Stimmen ... Aber alles ist ja auch Geschmackssache und wenn man möchte, kann man ja alles zerreißen ...lach... Du warst bei der Lesung, oh ich bin neidisch! Aber toll, das hätte ich auch gern erlebt und ich hoffe so sehr, das es dir auch gefallen wird :-) Also habe ganz viel Spaß mit Frank ....

      Ich schicke dir ganz liebe Grüße
      Sharon

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  2. So eine Rezi liest man doch gerne :) vor allem, wenn man sich das Buch erst vor kurzem gekauft hat und es schon bereit liegt, hoffe, dass ich ganz bald dazu komme es zu lesen, bin schon jetzt mega neugierig :)

    Liebste Grüße
    Juliana

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    1. Hallo liebe Juliana,

      na ich hoffe, dann mal, das es dir auch gefallen wird ;-) Also ganz viel Spaß beim lesen.

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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