Hallo meine Lieben,
durch Zufall bin ich über Facebook zu der Lesung von Martin Walker eingeladen wurden und mein Augenmerk war voll da! Diesen Autor habe ich schon auf der Frankfurter Buchmesse 2014 gesehen und mein Buch signieren lassen, aber noch keine Lesung mit ihm erlebt. So habe ich Jack angesprochen, was er davon hält, mit mir nach Essen - Werden zu fahren und einen schönen Abend zu verleben. Wer meinen Mann kennt, wird wissen, dass ich kein Ja bekommen habe, sondern er ist direkt in Aktion getreten und hat zwei Karten besorgt und so ging es am 22. Mai 2015 nach Essen ...
Haus Fuhr! Was für eine tolle Location.
Natürlich waren wir zu früh, aber egal, dieser hübsche kleine Ortsteil war wunderbar zu bestaunen und für ein Eis ist ja immer Zeit. Während ich mich innerlich darauf einstellte, den ganzen Abend meine dürftigen Englisch-Kenntnisse zu missbrauchen, möchte ich noch kurz erwähnen, warum ich die Bruno-Bücher so liebe. Diese Geschichten aus dem Périgord sind für mich Urlaub! Die Landschaft, die Gemeinschaft, das Essen, der Wein, das gute Wetter und natürlich der attraktive Bruno machen einen großen Teil dieses Gefühls aus. Für mich ist es absolute Entspannung und es vermittelt einfach ein ganz wunderbares Lebensgefühl. Tja, und die Fälle sind auch nicht zuverachten, sie nehmen zwar nicht so viel Raum ein, aber sie sind immer sehr aktuell und zeigen auch, dass man sich im schönsten Paradies vor der Grausamkeit der Welt nicht verstecken kann, sie findet auch ihren Weg ins Schöne und Reine.
So betraten wir das Haus Fuhr und gelangten direkt zum Büchertisch. Ja ich hatte noch nicht alle Bücher, aber leider hatten sie nur den neusten als Hardcover und ja er musste vorab schon gekauft werden ...lach... Jack hatte ich ja schon erzählt, dass es auch ein Kochbuch gibt zur Bruno Reihe und das ich immer sehr hungrig bin, wenn ich die Bücher lese ...lach... sein Kommentar zu Hause war: Schauen wir mal! Vor Ort: Ich geh dann mal bezahlen ;-) Im Hause Baker läuft's ...lach... Danach bekam ich noch einen Wein und so warteten wir auf den endgültigen Einlass.
Die Begrüßung ;-)
Wir bekamen auch einen Platz in der ersten Reihe, mir war das zuerst etwas komisch und ich dachte "Hoffentlich spricht er mich nicht auf Englisch an und was ist, wenn man mir ansieht, dass ich nix verstehe" ...lach... solche Gedanken kommen mir nun mal. Jack meinte nur, "Willste gute Fotos haben, oder nicht!", der Einwand hat gezogen und so habe ich mich meinen Schicksal ergeben. Tja, und was ist, der Mann spricht fließend deutsch!!! Kann mir mal einer sagen, warum ich mir so einen Kopf gemacht habe und auf der Frankfurter Buchmesse fast in Ohnmacht gefallen bin, weil ich mich nicht getraut habe, ihn auf Englisch anzusprechen! HAMMER!!! Meine Panik war also völlig um sonst und so sprach Mr. Walker den ganzen Abend über in meiner Sprache und hat nur englisch vorgelesen ... Was soll ich sagen, es war wie Urlaub in Frankreich :-)
Übrigens wisst ihr, warum der Autor jedes Jahr im Mai seine deutsche Lesereise macht? Weil es dann hier Spargel gibt ...lach... und er liebt weißen Spargel! Das nenne ich doch mal einen Grund, und auch wenn ich keinen Spargel mag, macht es ihn umso sympathischer.
Im Gespräch mit Antje Deistler.
Zu erst wurde ein bisschen geplaudert und einige Fragen zur Entstehung von Bruno beantwortet. Ich könnte hier jetzt mega ausholen, aber das wäre jetzt zu viel des guten und ich weiß auch gar nicht, ob ihr das alles wissen wollt. Aber noch etwas zu Mr. Walker, er war, bevor er nach Frankreich zog und Bruno erfand, lange Jahre politischer Journalist und auch oft in Kriegsgebieten und so war es für ihn sehr wichtig, das Bruno Soldat war und auch die schlimme Seite unsere Welt gesehen hat und so das schöne Landleben mit seiner Ruhe mehr zu schätzen weiß. Seine entschiedene Aussage außerdem und ich stimme ihn wirklich zu: "Wir brauchen mehr Helden!" ...
Martin Walker lesend und er kann es nicht ohne Gesten ;-)
Natürlich wurde auch gelesen und ich muss sagen, er spricht ein so sauberes und tolles Englisch, das sogar ich Sprachniete vieles verstanden habe und dem Absatz folgen konnte. Außerdem ist er auch ein hervorragender Vorleser, der seine Stimme den Figuren anpasst, bei witzigen Szenen ins Publikum zwinkert und mit vielen Gesten das gelesene auch noch unterstreicht. Ich fühlte mich total wohl dabei und konnte es trotz ratterndem Hirn richtig genießen... Respekt! Danach lass Antje Deistler ein Stück auf Deutsch, aber ihr möchtet doch wissen woraus, oder? Hier kommt Bruno Nr. 7:
Provokateure
7. Band
Verlag: Diogenes
Saint-Denis im Périgord ist ein Sehnsuchtsort für viele. Auch für
einige, die hier aufgewachsen sind. Doch als ein autistischer Junge aus
Saint-Denis auf einer französischen Armeebasis in Afghanistan auftaucht
und nach Hause möchte, ist unklar, ob als Freund oder Feind. Dies
herauszufinden ist die dringende Aufgabe für Bruno, Chef de police, ehe
sich verschiedene Provokateure einmischen und alle in tödliche Gefahr
bringen können.
Wie ihr hier seht, ist es ein höchst brisantes Thema und das zu einer Zeit, wo Attentate die Nachrichten beherrschen. Martin Walker hat diese Geschichte letztes Jahr geschrieben und wir merken, dass seine politische journalistische Seite immer noch aktiv ist. Als in Paris der Anschlag auf die Zeitung Charlie Hebdo verübt wurde, ist sogar der Verlag aus Sorge um ihren Autor auf ihn zugegangen und hat ihn gefragt, ob er vom Projekt zurücktreten möchte. Martin Walker lehnte ab, wenn nicht Freiheit im geschriebenen Wort, wo dann! Ich fand das sehr beeindruckend und hege große Sympathien.
Martin Walker kann auch singen. WIRKLICH!
Bei der Lesung gab es eine kleine Pause, für alle, die Weinnachschub brauchten ...lach... Ich musste erst mal alles bis da gehörte verarbeiten und gucke mir Jack an, der schon wild in seinem Kochbuch stöberte und mir direkt ein Rezept hinhielt, mit dem Kommentar: "Das koche ich als Nächstes!" Dabei stellt ich fest, dass es mehr als ein Kochbuch ist, es ist nämlich mit so vielen tollen Bildern bestückt, das es eine regelrechte Liebeserklärung an die Gegend ist und ich werde mir diese kleinen Ausflug immer wieder mal gönnen und Neues entdecken ;-)
Brunos Kochbuch
Verlag: Diogenes
Endlich: Essen wie Bruno im Périgord! Das Kochbuch zu den kulinarischen
Krimis von Martin Walker. Statt nur delikater Kriminalfälle für Bruno
gibt es endlich auch die delikaten Rezepte mit marktfrischen Zutaten von
›Bruno, Chef de police‹, zusammengestellt von Martin Walker und optisch
stimmungsvoll in Szene gesetzt durch den Foodfotografen Klaus-Maria
Einwanger! Trüffeln, Pâté, Käse, guter Wein und schöne,
geschichtsträchtige Landschaft: Der Hobbykoch aus dem Périgord spricht
alle Sinne an. Ein Gaumenschmaus und kulinarischer Reiseführer! Und eine
große Liebeserklärung an das Périgord!
Es ging auch gleich mit lesen weiter und da gab es eine Szene, Bruno ist verletzt und wird von Pamela umsorgt, die sich dabei an einem alten Chanson erinnert und schon springt der Autor auf und trägt uns dieses Lied vor, ich war total perplex, das hatte ich so auch noch nicht und es war so toll ...seufz... Antje Deistler, sagte aber sofort, dass sie es uns nicht auf Deutsch vorsingen würde. Aber wer braucht das schon, wir wissen doch alle was Amour bedeutet :-)
Locker und auch sehr witzig ging es weiter und Mr. Walker erzählt auch ein bisschen aus den Nähkästchen seiner Familie, denn für Bruno gibt es wirklich eine Vorgabe und dieser kleine quadratische Polizist (wir haben ja oben gelesen, Bruno ist sehr attraktiv) ist ganz besonders stolz darauf und lässt sich sehr gern mit Touristen ablichten. Aber was ist mit den Frauen in Brunos Leben? Hier hat Walkers Tochter eine Theorie, diese wurde allerdings sofort von Mrs. Walker widersprochen und der Autor ist lang genug verheiratet, um zu wissen, wann Schweigen Gold ist ...lach... solche kleinen Einblicke liebe ich zu sehr :-)
Unsere zwei Bücher werden verschönert!
Die Zeit verfliegt ja so schnell, wenn man sich wohlfühlt und gut unterhalten wird. So war es an der Zeit sich seine Schätze verschönern zu lassen und noch schnell um ein Fanfoto bitten und posieren ...lach...
Ich bin ein Fangirl ♥♥♥ Leute keine Sorge, der Mann ist Jahrgang 1947, aber das sieht man ihn nicht an!
Was für ein gelungener Abend, ich bin immer noch ganz begeistert und könnte euch noch zeilenweise voll schwärmen. Also, auch wenn ihr seine Bücher noch nicht kennt, besucht eine Lesung von ihm, es ist ein absoluter Hörgenuss und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder eine besuchen darf/kann. Glücklich und sehr beseelt ging es dann für uns beide nach Hause und selbst Jack sagt, es war eine wunderbare Entscheidung hier herzukommen ;-)
Ich möchte mich bei der Buchhandlung Schmitz bedanken, für den freundlichen Kontakt und den unkomplizierten Kartenverkauf, für die tolle Organisation, es war ein Fest diese Lesung besuchen zu dürfen. Tausend Dank natürlich auch an Martin Walker, der mit so viel Humor, toller Stimmung und mit sehr viel Abwechslung für einen unvergesslichen Abend gesorgt hat, es war mit einer der besten Lesungen die besucht habe, Danke!
Übrigens ich habe eben noch was entdeckt! Es gibt zwar keine Martin Walker Homepage, aber einen Bruno Blog ...lach... und ich finde in charmant und sehenswert, also schaut doch mal dort vorbei :-)
Ganz liebe Grüße
Eure, auch mal in Périgord Urlaub machen wollende, Sharon
Hallo meine Liebe,
AntwortenLöschensehr sehr schöner Bericht!!! Spargel ist doch lecker! ;)
Ganz liebe Grüße
Karin
Hallo meine liebe Karin,
Löschendankeschön und er war so klasse, ich habe es dir ja schon gesagt ..hihi... Naja, ich mag ja keinen Spargel, aber die Zeit ist doch auch ohne Spargel schön :-)
Dicke Umarmung
Deine Inga
Salut, Inga.
AntwortenLöschenNobel - Du wirst bereits zu Lesungen eingeladen; n'est pas mauvaise!
Offensichtlichst ist Dein Angetrauter ein Mann der Tat, mit einem Hang zur Organisation. :-)
Weiter offensichtlich erscheint mir, daß der Schriftsteller Martin Walker ein Mensch von Bildung & Welt ist. Englisch schreiben über das Périgord, in Deutsch auf Lesungen parlieren - würde mich nicht verwundern, wenn er auch des Französischen mächtig wäre. N'es pas!?
Wahr. Die Freiheit beginnt mit dem Wort das geschrieben und gesprochen werden kann; und sie endet wann immer es kontrollsüchtigen Dogmatikern einzig um die "eine Wahrheit" geht. Der Mensch hat sein Gehirn zum denken - nicht zum vernebeln.
Ah! Der maitre de cuisine in seinem Element. Hm...wißt Ihr, daß es in Simmels "Es muß nicht immer Kaviar sein" vor Rezepten des Thomas Lieven nur so wimmelt?!
bonté
Servus Robert,
Löschennaja, es war wohl eher Zufall und Glück, als wirkliche Absicht ...lach... Aber so habe ich es erst mitbekommen :-) Mein Göttergatte, ist wirklich ein Mann der Tat, dabei vergisst er allerdings auch ab und zu die Frau zu fragen und macht einfach schon Nägel mit Köpfen. Es ist oft ein Segen, aber auch das Gegenteil ...lach...
Der Mann ist nicht nur ein gebildeter Mann, sondern auch einer der das Leben geniessen kann und das tut so gut, dabei zuschauen zu dürfen und dieses Lebensgefühl springt sofort über .... Toll! Er spricht fließend Französich, du hast das Singen vergessen ...lach...
Nein wusste ich nicht! Aber dafür habe ich ja dich ...lach....
Ich hoffe mein kleiner Ausflug hat dir auch gefallen ...hihi...
In diesen Sinne, ich hebe meinen kühlen Wein und proste dir zu.
Inga