Dienstag, 23. Juni 2015

Rezension: Antoine Laurain * Liebe mit zwei Unbekannten

Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Atlantik 
ISBN-13: 
978-3455600179
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2015
Übersetzer: Claudia Kalscheuer


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Laurent ist auf dem Weg zu seiner Buchhandlung, als er auf einer Mülltonne eine Handtasche findet. Ihm ist sofort klar, das diese gestohlen sein muss, wer lässt nämlich solch ein tolles Stück zurück. Erst ist er am Grübeln was er damit machen soll, aber dann siegt seine Verantwortungsbewusstsein und er will sie bei der Polizei abgeben. Diese bittet ihn, sich doch ans Fundbüro zu wenden und da entschließt sich Laurent, sie erst mal mit nach Hause zu nehmen. Die Neugier siegt bei ihm und so verrät ihm der Inhalt so einiges, nur nicht den vollen Namen und die Adresse ihrer Besitzerin. Laurent ist fasziniert von den Fotos, den Kleinigkeiten, dem signierten Buch, aber vor allem von ihren Gedanken, die sie in ein Notizbuch schreibt. Er muss sie finden und ihre Kostbarkeiten zurück geben, aber wie? Wird er es schaffen und die Unbekannte finden? Wie wird sie wohl sein? Und kann man sich in den Inhalt einer Damenhandtasche wirklich verlieben?

Meinung:
Ach, die Franzosen, sie können es einfach und dabei noch so bezaubernd: Liebesgeschichten erzählen. Diese Geschichte ist einfach erfrischend, lebendig, etwas verrückt, aber dabei so liebenswert. Ich liebe so was unheimlich gern, und wenn sich auch noch so ein wunderbares Gefühl in mir ausbreitet, dann weiß ich wieder, ich habe einen französischen Liebesroman gelesen.
Laurent ist Besitzer einer Buchhandlung, geschieden, hat eine Tochter und genießt sein Leben, so gut er es kann. Er wirkt direkt sympathisch auf uns Leser und das er beim weiblichen Geschlecht auch noch ganz gut ankommt, spielt natürlich auch eine Rolle. Wir erleben ihn freundlich, sich seiner Umgebung bewusst, sogar feinfühlig auf Begebenheiten achtet er und in seinem Beruf geerdet und trotzdem, bringt ihn diese Handtasche aus der Fasson. Im ersten Moment ist er noch neugierig, aber bald merkt er, dass die Dinge und vor allem ihr geschriebenes Notizheftchen ihn tief berühren, ja sogar bewegen. Er merkt, dass er so einer Frau noch nie begegnet ist, und beschließt sie kennenzulernen, aber wie ihren Namen herausbekommen und ihre Adresse. Laurent setzt alles in Bewegung und wird zum Detektiven, bis sich auf einmal das Schicksal einmischt und das Geschehen sich verselbstständigt, was für Laurent eine Katastrophe bedeutet.
Laure ist nach ihrem Überfall erst mal außer Gefecht gesetzt und so lernen wir sie auch erst über den Inhalt ihrer Handtasche kennen und merken schnell, dass sie eine ganz besondere Frau ist. Sie war verheiratet, hat einen Kater und liebt alte Dinge, Bücher, Bilder und ihre Möbel sind auch eher klassisch. Durch ihren Beruf als Vergolderin war sie schon an vielen besonderen Orten und lebt in einer Welt, wo die alten Dinge noch bestand haben. Nachdem sie im Krankenhaus erwacht und von ihrem besten Freund mit Informationen versorgt wird, die sie nicht begreifen kann, kommt Laure für uns Leser mehr ins Spiel und wir lernen auch sie besser kennen.
Antoine Laurain hat mit dieser Geschichte was ganz Zartes, Leichtes und absolut Verzauberndes geschaffen. Überhaupt bin ich sehr erstaunt, wie französische Autoren an solch einen Roman rangehen und uns so tiefe Einblicke in das weibliche Wesen geben, dass man denkt, das kann unmöglich von einem Mann geschrieben sein. Wie er die Dinge in der Handtasche beschreibt, die Wichtigkeit für uns Frauen und auch wie wir Damen mit so einem Accessoire ticken, hat er für mich unglaublich gut eingefangen. Wir Frauen schleppen nun mal den ganzen Hausstand mit uns rum und haben fast immer sehr persönliche Dinge bei uns, die man einfach nicht verlieren darf, ohne dass es uns sehr schmerzt. Dass er seinen Hauptcharakter diese Geheimnisse eröffnet hat und seine daraus resultierende Suche, hat er einfach lebendig und absolut wunderbar beschreiben. Allein die Atmosphäre von Paris war sehr spürbar, die Parks, die Gebäude, der Duft inmitten dieser traumhaften Großstadt. Für mich hätte dieses Buch noch länger gehen können, da ich mich so wohl damit gefühlt habe, aber es liest sich so schnell weg. Ich hoffe wirklich sehr, dass jetzt noch mehr Bücher von ihm übersetzt werden, damit wir wieder diesen französischen Charme erliegen können.
 
Henry und ich lieben diese leicht beschwingten französischen Liebesgeschichten und vergebe die vollen Bücherpunkte:
 
__________________________________________________________________________
  
Über den Autor:


Antoine Laurain arbeitete als Drehbuchautor und Antiquitätenhändler. Liebe mit zwei Unbekannten ist sein fünfter Roman und in Frankreich ein Bestseller. Für seinen Roman Le chapeau de Mitterand (2012) wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Antoine Laurain lebt in Paris.


Vielen lieben Dank an den Atlantik Verlag für das  Rezensionsexemplar.

4 Kommentare:

  1. Hui das hört sich aber gut an. Bisher hatte ich das Buch noch gar nicht auf dem Schirm aber nach deiner begeisterten Rezi muss ich es mir auf jeden Fall etwas genauer anschauen.
    Vielen Dank für Aufmerksam-machen :)

    Viele liebe Grüße
    Nelly von Nellys Leseecke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Nelly,

      das freut mich sehr zu lesen und ja, mach das unbedingt! Ich mag diese Geschichte so sehr und sie hat mein Herz gewonnen. LESEN! Es ist wie ein schöner Film, mit Seufz-Momenten, ohne ktischig zu sein :-) Ich freu mich, wenn ich es dir Näher bringen konnte und wirklich sehr sehr gern geschehen.

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

      Löschen
  2. Salut, Inga.
    Frankreich - was soll ich sagen: Amor scheint seine Pfeile vornehmlich in diesem Land der kulinarischen Extravaganzen zu schnitzen. Man/frau könnte auch umkehrend annehmen, daß die französische Küche in besonderer Weise den Amouren huldigt.
    Was die männliche Empathie für das weibliche im Wesen angeht - nicht alle Männer sind brummende Stoffel. :-)

    bonté

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Salut Robert,

      Frankreich halt ... Amor sucht sich halt auch schöne Plätze aus ...seufz... und wenn das Essen und der Wein stimmt, bleibt man auch gern ein bisschen länger :-) Und ich weiß doch, das es auch tolle Männer gibt, nur leider gibt es sie nicht so oft im richtigen Leben ...lach... Aber einen habe ich ja abbekommen :-)

      Ganz liebe Grüße und lass es dir gutgehen
      Inga

      Löschen

Mit dem Absenden deines Kommentars bstätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datentschutzerklärung von Google gelesen und akzeptiert hast.