Donnerstag, 25. Februar 2016

Rezension: Tanya Lieske * Sommernachtstraum


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: S. Fischer Verlag
ISBN-13:
978-3737340182
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1 
Erscheinungsdatum: Februar 2016





Inhalt:
Die Weihnachtsferien sind vorbei und die Schule geht für die Klasse 9c weiter. Wieder der alte Trott, die Ängste, die Mutproben und diese überflüssigen Gefühle, sprich der ganz normale Wahnsinn des Erwachsenwerdens. Aber nicht nur die Schule macht einigen Schülern zu schaffen, nein auch zu Hause läuft nicht immer alles so rund, wie es eigentlich sollte. Tja und ausgerechnet da kommt Ben Zimmermann, der Englischlehrer, mit einem Theaterstück daher und nicht nur irgendeines, nein es muss Shakespeare sein, und zwar eines seiner berühmten Liebeskomödien. Als hätte er geahnt, dass der Inhalt perfekt zur Situation passt, denn Struppi liebt Mireille, Max liebt auch Mireille, aber wen liebt Mireille? Goofy entdeckt das schönste Mädchen der Welt und der Lehrer Ben wird an alte Jugendgefühle zurückerinnert, ob da noch was ist? Bald sind alle mehr als nur drin im Liebesirrgarten und wissen nicht mehr, was sie tun sollen. Wer ist den nun wahrhaft verliebt?

Meinung:
Ich liebe Shakespeare und gerade sein Sommernachtstraum ist eine ganz besondere Liebeskomödie und ich könnte sie immer wieder lesen. Nun zu seinem 400sten Todestag nimmt sich Tanya Lieske diesem Klassiker an und lässt es in unserer Zeit spielen. Dabei schafft sie es ganz wunderbar parallelen vom Stück mit den Problemen der Jugendlichen zu verstricken und schafft so eine ganz neue Geschichte mit altem Glanz.

Ihr Buch ist auch in eine Art Theaterstück unterteilt und dabei hat sie noch was ganz besonderes geschaffen, denn Shakespeare liest die Geschichte mit. Er gibt anhand von Fußnoten immer mal wieder ein Kommentar ab und sorgte bei mir für einige Schmunzler. Auch der unnahbare Oberon ist mit von der Partie und so bekommen die Seiten den Zauber vom ursprünglichen Sommernachtstraum ab. Diesen Clou fand ich wirklich ganz wunderbar gelungen, obwohl ich erst mal für mich herausfinden musste, wer die ganze Zeit seinen Senf dazugibt. Obwohl ich es vom Prolog her, hätte erahnen müssen.

Die Geschichte wird aus ganz vielen unterschiedlichen Richtungen erzählt und so bekommen fast alle Mitwirkenden eine Stimme und so dürfen wir bei jedem in den Kopf schauen und seine Gedanken und Gefühle erfahren. Dabei bekommen wir auch die familiären Probleme mit und hier nimmt die Autorin kein Blatt vor dem Mund. Ein Vater, dessen Affären wichtiger sind, als die Tochter, eine Mutter die vom Alkohol nicht die Finger lassen kann, Drogen und Verwahrlosung spielen auch eine Rolle. Aber auch unser Lehrer, der mit seinem Leben ein bisschen mehr in den Mittelpunkt gerückt wird, hat so seine Probleme und steht gerade vor den Scherben seiner Beziehung.

Ich als Leser hatte wirklich meinem Spaß dem Ganzen zu folgen, mit der Klasse zu wachsen, die Figuren anzufeuern und auf das Beste zu hoffen. Dabei liest es sich locker leicht weg und bekommt nur durch die Fußnoten etwas Nostalgisches. Außerdem versucht man einfach beim Lesen, die ganzen Figuren im Einklang mit dem Klassiker zubringen und zieht so manch einen Vergleich. Wie ihr seht, ich mochte die Idee und ihre Umsetzung und dann kam der Schluss. Ganz ehrlich, ich bin immer noch am Rätseln, was mir Tanya Lieske hier sagen wollte. Für mich ist der Sommernachtstraum eine Komödie mit einem guten Ende, hier wird aber ein ganz anderer Schluss erzählt und vielleicht sehe ich das große Ganze nicht, aber ich bin immer noch etwas ratlos, wie ich es finden soll. Ich möchte natürlich nichts verraten, aber wenn ich schon so viel darüber grübele, frage ich mich, wie jüngere Leser darauf reagieren. 

In diesem Sommernachtstraum hätte ich auch gern eine Rolle gespielt, auch wenn mir am Ende einige Punkte nicht so zusagten. Leider lässt sich schwer enträtseln, was genau die Autorin sagen möchte, oder warum sie diesen Weg gewählt hat, ich hätte in ihrem Nachwort gern einen Satz dazu gefunden, aber das ist nun mein Geschmack, vielleicht sehe ich das zu kompliziert. Ansonsten fand ich die Schüler ganz wunderbar in Szene gesetzt und die gezielten Schwerpunkte ganz wunderbar platziert. Ein Liebestraum der anderen Art, modern, aber immer noch zeitlos.

Henry und ich fanden dieses Stück sehr lesenswert, auch wenn uns das Ende verwirrte, vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:

Tanya Lieske ist Journalistin, Autorin und Literaturkritikerin, u.a. für die »Literarische Welt« und den »WDR«. Seit 2006 moderiert sie im »Deutschlandfunk« die Sendung »Büchermarkt«. Außerdem unterrichtet sie Kreatives Schreiben, u.a. im Literaturbüro Düsseldorf. Tanya Lieske lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf, ein zweiter Schreibtisch steht in Irland.



Vielen lieben Dank an den S. Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar. 

10 Kommentare:

  1. Huhu! :)

    Ich bin ja sehr neugierig auf dieses Buch, da ich das Cover traumhaft schön finde und auch der Klappentext recht vielversprechend klingt. Auch wenn ich inhaltlich gar nicht so 100%ig weiß, worum es im Sommernachtstraum von Shakespeare geht (wir haben im Englischunterricht nur Viel Lärm um nichts gelesen), bin ich neugierig, inwieweit diese Geschichte sich auf Shakespeares Werk bezieht :)
    Allerdings erwähntest du ja Fußnoten...und da sehe ich ein kleines Problem. Ich habe "Der Tag, als wir begannen die Wahrheit zu sagen" gelesen und war da nicht so ganz von den Fußnoten angetan, da sie viel zu ausartend waren. Also kommt es immer drauf an, wie sie ausgestaltet sind :)
    Und auf das Ende hast du mich jetzt natürlich neugierig gemacht :D Was da wohl bei rum kam, wenn du es so rätselhaft findest? Eigentlich möchte ich das Buch jetzt gerade deswegen wirklich umsomehr lesen :D

    Liebe Grüße,
    Laura

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    1. Hallo liebe Laura,

      das Cover ist wirklich ganz wunderbar und super schön passend ausgewählt. Du kennst das Original nicht!!!! Bitte bitte lies den Klassiker, oder schau dir den Film an, da gibt es einen ganz besonders schönen und genieße dieses Liebeswirwar, es lohnt sich so sehr ...seufz... ich muss mir den Film noch kaufen!!! Und Viel Lärm um nichts!!! Ach der ist auch so toll.... Ich liebe diese Liebeskomödien.

      Also vor den Fußnoten musst du keine Angst haben, sie sind nicht ständig und eher so wie "...also zur meiner Zeit, oder, sowas hatte ich damals nicht nötig, oder, was bitte soll ein Handy sein..." und unterhalten, unterstreichen die Geschichte mehr, als das sie stören würden.
      Da habe ich wohl die richtigen Worte gefunden um euch neugierig zu machen, also perfekt ...lach...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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    2. Hallo :)

      Ich habe mir, seit ich die "Plötzlich Fee" Reihe gelesen habe, vor genommen den Sommernachtstraum zu lesen und ich denke, das werde ich dann bald auch tun, weil die Geschichte nach einem Shakespeare Stück klingt, das mir sehr gut gefallen könnte :) Viel Lärm um nichts war echt so lustig, die Verfilmung hat mir sogar besser gefallen, als das Buch! (lag aber vermutlich daran, dass es im Unterricht einfach besser war, die Figuren "live" vor sich zu sehen, statt nur das literarische Werk auseinander zu nehmen).

      Das beruhigt mich doch nun sehr! :) Solange Fußnoten nicht den ganzen Raum der Geschichte einnehmen, können sie eine tolle Ergänzung sein.
      Ohh ja, die hast du wirklich gefunden! :)

      Einen schönen Wochenstart wünsche ich dir,
      Laura

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    3. Hallo Laura,

      oh du kannst "Plötzlich Fee" nicht mit diesem Oberon vergleichen ...lach... Obwohl der Puck hat es auch fastdick hinter den Ohren ...lach... Ach ich mag es so gern, vielleicht sollte ich es auch nochmals lesen :-)

      Ich wünsch dir so viel Spaß und Genuss dabei.

      Hab einen guten Wochenstart und liebe Grüße
      Sharon

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  2. Das Shakespeare mitliest und mit kommentiert klingt ja lustig. Eigentlich dachte ich, das Buch wäre nichts für mich. Jetzt muss ich mir das vielleicht doch nochmal überlegen. :)

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    1. Hallo liebe Bianca,

      ich fand es wirklich sehr witizig und erfrischend ...lach... Und ja, schau es dir doch nochmals an, vielleicht erwischt dich ja der Shakespeare noch ...lach...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  3. Oh, dann bin ich sehr gespannt, wie ich das Ende finde! LG Verena

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    1. Hallo liebe Verena,

      dann lass mich doch mal hören wie du das Ende fandest! Und noch ganz viel Spaß, auch wenn ich was zu spät dran bin ;-)

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  4. Hallo Sharon,

    in das Cover hatte ich mich sofort verliebt und mich umso mehr gefreut als es in meinem Briefkasten gelandet ist. Ich habe mir erlaubt am Ende meiner Rezension auf deine wirklich schöne Rezension hinzuweisen.

    Liebe Grüße
    Patty

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    1. Hallo Patty,

      das Cover hat ja auch was ganz Besonderes, oder Zauberhaftes :-) Ich mag es auch sehr und nein, kein Problem, es ist für mich ja was Tolles, wenn du sie magst :-)

      Danke für deinen Besuch und liebe Grüße
      Sharon

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