Montag, 20. Februar 2017

Rezension: J.K. Rowling, John Tiffany & Jack Thorne * Harry Potter und das verwunschene Kind


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Carlsen
ISBN-13:
978-3551559005
Preis: 19,99 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 8. Teil 
Erscheinungsdatum: September 2016
Übersetzer: Klaus Fritz & Anja Hansen-Schmidt





Inhalt:
Neunzehn Jahre später ist Harry Potter verheiratet, Vater von drei Kindern und Auror, aber wer sagt, dass das Leben einfach wäre, der irrt sich gewaltig. Immerhin ist es nicht leicht ein Kind von Harry Potter zu sein, diese Last, die ständige Aufmerksamkeit und der Druck, der auf den Kinderschultern lastet, ist enorm und gerade Albus, dem zweiten Sohn fällt es besonders schwer. Nun beginnt auch noch seine Schulzeit in Hogwarts und seine größten Ängste werden wahr. Aber nicht nur, dass er dort, unter keinen guten Stern steht, auch jedes Wort von seinem Vater reißt ein größeres Loch in ihr Verhältnis. So möchte Albus gern einfach geliebt und so gesehen werden, wie er ist, mit allen seinen Unzulänglichkeiten und Harry muss lernen, dass es die Kleinigkeiten sind, die einen Vater ausmachen. Allerdings kämpft er nicht nur mit dieser Rolle, nein, es braut sich auch wieder Unheil zusammen. Kann er die Dunkelheit wieder besiegen? Und wird er endlich einen Weg finden, Albus den Vater zu geben, den er braucht? Oder ist der gesamte Familienfrieden in Gefahr?

Meinung:
Man kann jetzt denken, was man will über dieses Buch, Geldmacherei, oder ist nicht endlich mal genug, man kann es auch total kritisch auseinander pflücken und meinen, dass ein Theaterstück mehr als unnötig ist. Oder man macht es wie ich, ganz ohne Vorbehalte und Erwartungen dran gehen und einfach die Szenen auf sich wirken lassen. Eintauchen in das Leben nach Voldemort und feststellen, das die Probleme von Harry Potter viel schwieriger sind, als gegen den dunklen Lord zu kämpfen.

Ich habe schon ewig kein Theaterstück mehr gelesen, aber die Liebe und der Zauber zu dieser Erzählart sind mir unmittelbar wieder entgegen geschlagen. Sofort war ich in den Szenen drin, die Magie hat sich sogleich über mich gelegt und nur durch die Dialoge, gab es unglaublich viele Bilder dazu in meinem Kopf. Man erkannte allein durch das Gesagte sofort die Figur und musste gar nicht groß auf den Namen schauen. Ich fand, dass das Autorentrio hier die Teenager gut als Erwachsene wieder gegeben haben. Eine hektische Hermine, ein etwas neben sich stehenden, aber liebenswerten Ron, ein mürrischer Darco und ein immer besorgter Harry.

Wir erleben Harry als erwachsenen Mann, der mit den Problemen seiner heranwachsenden Kinder zu kämpfen hat. Bei James und Lily fällt ihn die Vaterrolle nicht schwer, sie sind auf einer Wellenlänge und er erkennt sich stellenweise in ihren Augen als junger Harry wieder. Sein Sorgenkind ist Albus, er schlägt total aus der Reihe, landet bei Slytherin, freundet sich ausgerechnet mit dem Sohn von Malfoy an und auch sonst scheint er ein ziemlicher Außenseiter zu sein. Je älter er wird, um so schwieriger fällt es Harry bei im durchzudringen und so verstricken sich die beiden in Missverständnissen und gehen sich mehr aus dem Weg, als gut ist.

Albus fühlt sich den Erwartungen nicht gewachsen und trotz der Versicherungen seiner Eltern, das Slytherin nicht schlimm ist, fühlt er sich als Versager. Dann ist er in vielen Fächern ein nicht so guter Schüler, fällt als Außenseiter auf und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück. Jedes Gespräch mit seinem Vater ist eine Tortur und er fühlt sich sehr ungeliebt. So kommt es, dass er die Chance ergreift, endlich zu glänzen und gerät dabei in größter Gefahr.

Ich mochte die Geschichte sehr und fand hier Harry menschlicher denn je. In seiner Geschichte kam er oft heldenhaft rüber, aber hier merkt man seine Hilflosigkeit, seine Angst als Vater zu versagen und das ihn seine Familie aus den Händen gleitet, denn diese ist doch sein ein und alles. Dabei ist Albus ihm gar nicht unähnlich, aber wie es so oft im wahren Leben ist, will man selten einen Spiegel vorgehalten bekommen. Diese Vater und Sohn Geschichte steht natürlich im Mittelpunkt vom Stück und ich fand sie richtig gut gemacht, aber auch das Dunkle taucht hier wieder auf. Hierzu muss ich allerdings gestehen, dass ich die Umstände etwas sehr konzipiert fand und mich nicht wirklich überzeugen konnten, aber am Ende habe ich das so hingenommen und nicht weiter infrage gestellt, weil es ja mehr Mittel zum Zweck war.

Für mich ein gelungener Ausflug zur Potter Familie und ich habe es gern und mit Begeisterung verschlungen und es ist toll, das ein Held immer noch kämpfen muss, wenn auch auf anderen Schlachtfeldern, dabei kann Liebe so einfach sein.


Henry und ich waren absolut wieder in der Zauberwelt und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autoren:
 

J.K. Rowling ist die Autorin der sieben Harry-Potter-Bände, die zwischen 1997 und 2007 erschienen sind. Die Serie wurde weltweit über 450 Millionen Mal verkauft, in mehr als 200 Ländern veröffentlicht, in 79 Sprachen übersetzt und diente als Vorlage für acht erfolgreiche Filme von Warner Bros.

John Tiffany hat als Theaterregisseur schon mehrere erfolgreiche Theaterproduktionen geleitet. Für seine Arbeit hat er zahlreiche internationale Preise erhalten.

Jack Thorne schreibt Drehbücher für Film, Fernsehen, Radio und Theater. Für seine Werke wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet.

Quelle: Carlsen Verlag

4 Kommentare:

  1. Huhu Sharon!

    Ich bin sehr froh darüber wie dein Urteil letztlich ausgefallen ist. Ich sehe es ganz genauso wie du. Ich fand dieses Werk einfach toll. Es ist nicht alles aalglatt und auch einfach etwas erwachsener und kritischer.

    LG
    Anja

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    1. Hallo Anja,

      ich war erstaunt, wie viele negative Meinungen es gibt und frage mich, ob sie es wirklich verstanden haben, oder einfach nur das Stück zerreißen wollten. Ich fand es gut, das Harry mal ganz normal war, ohne Superheld zu sein und Sorgen hatte wie jeder andere auch, aber nun gut, jeder muss sich eine eigene Meinung bilden und solange wir Spaß hatten, ist ja alles gut ..hihi...

      Ganz liebe Grüße
      Sharon

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  2. Mae govannen, Inga.
    Ich denke pauschalierte Vorwürfe a la "Geldschneiderei" oder "obsoletes Stück" sind immer nur dann von gerechtfertigter Natur, wenn keine(!) Geschichte gut erzählt ist. Ansonsten nur Dummheit aus den Anschuldigungen tropft.

    Mir scheint besagtes Theatherstück spricht die Weisheit an, daß kein Lord Voldemort so herausfordernd sein kann wie die Verantwortung für die eigenen Kinder.

    bonté

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    1. Good morning Robert.

      naja, Geschmäcker sind verschieden und dann werden die Anschuldigungen bei nicht gefallen immer etwas skurril. Oder es gibt die Kritiker, die sich zu höheren berufen sind und jedes Wort auf die Goldwaage legen, ohne sich wirklich auf etwas einzulassen. Aber egal, denn ich hatte meinem Zauber :D

      Oh, das hast du perfekt gesagt und genau deshalb fand ich es so toll, weil genau diese Verantwortung Harry menschlicher gemacht hat, als jemals zuvor.

      Möge, die Macht heute mit dir sein
      Inga

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