Montag, 10. April 2017

Rezension: Ivo Pala * Ein Fall für Fuchs & Haas: Die Tote im Räucherofen

Ebook: 346 Seiten 
Verlag: Likedeeler
EAN: 9783946786092
Preis: 0,00 EUR 
E-Book: 7,99 EUR 
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: Februar 2017
 
 
 
 
Inhalt:
Kommissar Bodo Fuchs wird von Berlin in seine Heimat der Ostseeküste Vorpommerns strafversetzt. Kaum hat er sich eingelebt und die Ruhe und das weite Meer genossen, passiert ein Mord, und alle seine Hoffnungen auf ruhige letzte Dienstjahre sind vorbei. Nun steht er vor einem Räucherofen und wird mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, denn die Tote ist für ihn keine Unbekannte. In Frauke war Bodo nämlich Mal verliebt, heimlich und unerfüllt, aber Jahre später immer noch präsent in seinen Gedanken. Was wäre wenn, nun ist es zu spät und die Ermittlungen beginnen. Wer hat ihr solch einen grausigen Tod angetan? Was für Familiengeheimnisse werden Fuchs und seine Partnerin Haas aufdecken? Und was wird das Meer preisgeben?

Meinung:
Ivo Pala hat mich damals schon einmal mit einem Krimi so positiv überrascht, dass ich hier einfach rein schmökern wollte. Immerhin verspricht er das Meer, zwei interessante Ermittler und jede Menge Humor und das kann doch jedes Buch gut gebrauchen. Ich verrate euch schon vorab, es hat mir richtig gut gefallen und warum, erzähle ich euch jetzt.

Das Hauptaugenmerk liegt auf Bodo Fuchs, immerhin erzählt er aus seiner Sicht ja auch die Geschichte und durch ihn lebt sie auch. Er ist ein kauziger, manchmal mürrischer, aber auch sehr warmherziger Mann. Als Jugendlicher wollte er zwar auch aufs Meer, war aber nicht so talentiert und versuchte sein Glück bei der Polizei, wo er auch jahrelang in Berlin gelebt hat. Nun ist er wieder da, in der kleinen Gemeinde und bei seiner Mutter. Auf seinen Boot genießt er die Einsamkeit, lässt seine trüben Gedanken kreisen und gibt sich seiner Melancholie hin, aber er kann auch anders, nämlich seine warmherzige Seite zeigen, sowie seinen schwarzen Humor aufblitzen lassen. So erleben wir ihn in seiner Ermittlung, murrend, schimpfend und doch ist er ganz weich ums Herz. Die Komik setzt ein, wenn Bodo sich über Dinge aufregt, wie seinen Beruf, Radfahrer und vieles mehr, er hält so eine Art Zwiesprache mit uns Lesern und man glaubt gar nicht, wie oft ich zustimmen musste. Ganz ehrlich man mag Bodo einfach, sein grummeln, sein Dickkopf, aber auch seine anderen Züge, die ihr einfach selbst kennenlernen solltet.

Zur Seite bekommt er Gisa Haas gestellt, eine etwas zielstrebigere Person. Sie will die Dinge anpacken, hinterfragen und gerät so oft mit ihren Kollegen aneinander, dieser lässt sie nämlich oft gern in Regen stehen, was natürlich zu einigen Streitpunkten führt. So ergänzt sich das Team ausgesprochen gut und ich befürchte, diese beiden könnten ein richtig gutes Ermittlerteam werden, wenn sie ihre Standpunkte und Eigenheiten abgeklopft und abgestimmt haben. Immerhin ist er der Lokalpatriot und sie die Außenstehende, zwei die die Dinge anpacken könnten, aber bei diesem Fall müssen sie noch einiges an ihrer Teamfähigkeit pfeilen. Was natürlich für uns zu einigen interessanten Szenen führt.

Aber diese Geschichte lebt auch von der Umgebung und diese spiegelt der Autor in vielen kleinen Dingen perfekt wieder. Ivo Pala lässt uns das Meer nämlich riechen und sogar hören, wie es braust und rauscht, wie die Haare im Wind wehen und wie die gute Küche vor Ort schmeckt. Dafür sorgt nämlich Bodos Mutter und dadurch bekommen wir auch viel Ostsee Charme, Dialekt und Weisheiten mit, was natürlich das ganze Flair schön abrundet. Ich bin sonst kein Freund von Regiokrimi‘s, da sie sich ja doch oft zu sehr auf ihre Gegend und Straßen einschießen, aber das hier wirkte total frisch, anders und harmonisch eingebunden.

Ich fand, es war eine perfekte Mischung aus allem, Setting, Figuren und Mordfall, wunderbar eingefangen und hat uns Leser wirklich an die Seiten gefesselt. Allerdings empfand ich es gar nicht so sehr als Komödie, es war ein absolut guter Fall und besser als mancher Sonntagsabendkrimi, ich kann nur hoffen das Fuchs und Haas bald wieder ermitteln und mir wieder wirklich tolle Lesestunden bescheren, mit Spannung, Humor und einen Tropfen Melancholie.
 
Henry und ich haben diesen Ostseeausflug mehr als genossen und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:

Ivo Pala, in Oestrich-Winkel im Rheingau geboren, lebt heute an der Küste, wo er als Schriftsteller und Drehbuchautor für Film und Fernsehen arbeitet.  

Quelle: amazon


Vielen lieben Dank an den Likedeeler Verlag für das Rezensionsexemplar.


4 Kommentare:

  1. Ahoi, Inga.
    In seiner Vita hat Fuchs Bodo offensichtlich das maritime Blau gegen bodenverhaftetes Grün eintauschen müssen; wie oft sind unsere Träume vielleicht auch nur Silhouette am Horizont.

    Manchmal hilft ein Grummeln auch dabei, Pumpe wie Oberstübchen sauber vom Unrat böswilliger Gedanken zu halten, weswegen solchen Charakteren öfter ein gutes Herz zu Paß steht.
    Ist jetzt meine Theorie... ;-)

    Wie jetzt nicht anders zu erwarten, könnte ich auch hier mit einem ähnlich getrickten TV-Duo im Ermittlerverhältnis (in der Karibik allerdings!) aufwarten...

    bonté

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    1. Ahoi Matrose Robert,

      naja, manchmal wird man auch Fremdbestimmt und so eine Gegend schreit ja nach Schiff und Meer, da ist Polizist schon was anderes ...hihi... aber wir sind ja alle unterschiedlich.

      Ohja, das kann Herr Fuchs unheimlich gut und wenn es ganz schlimm wird, singt er Arien im Sturm, sympathisch, nicht?

      In der Karibik??? Was kann das wohl sein ...

      Ganz liebe Grüße
      Inga

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    2. ...passenderweise gibt es auch zu dieser charmant britischen Serie einen Trailer; das praktische Net eben!

      https://www.youtube.com/watch?v=eMuePgNjJZc

      bonté

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    3. ...hihi... das ist herrlich! Ziemlich gute Kompination, allerdings mag der Fuchs schon das Meer :-)

      Schönen Feierabend
      Robert

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