Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Verlag: Ullstein fünf
ISBN-13: 978-3961010158
Preis: 16,00 EUR
E-Book: 13,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2018
Verlag: Ullstein fünf
ISBN-13: 978-3961010158
Preis: 16,00 EUR
E-Book: 13,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2018
Inhalt:
Doro und Rob leben in einer kleinen Wohnung unterm Dach in einem Mietshaus mitten in der Stadt, aber das tollste ist, das Stück Natur drum herum. Fast das ganze Haus nimmt sich dem Projekt „Garten“ an und so können sie im Sommer auch Zucchini und anderes Gemüse ernten. Eine Idylle in der Großstadt und für die Hausbewohner ein Paradies. Aber ist das immer so? Sind wirklich alle Parteien harmonisch miteinander? Oder gibt es auch mal Grünabfallstreit?
Meinung:
Garten ist ja für jeden so eine Sache, der eine liebt es sich darin auszutoben, anzubauen und seinen grünen Daumen voll zum Einsatz zubringen, der andere möchte einfach nur die Gartenliege aufbauen und in der Sonne dösen. Ich fürchte, ich gehöre zu Letzteren und kann die entspannende Wirkung bei Unkraut jäten nicht ganz nachvollziehen. Nun viel mir dieses Debüt in die Hände und ich dachte nur, Garten, dieses Jahr bist du dran. Ob mich diese Hausgemeinschaft zum glücklichen Gartenfan macht, erzähle ich euch nun.
Doro und ihr Freund Rob sind Mitte dreißig und wohnen ganz oben im Haus der Drübkestr. 13. Sie ist Übersetzerin von skandinavischen Krimis und Rob Architekt. Als sie sich damals die Wohnung angeschaut hatten, waren sie vom Zustand entsetzt, aber das Grün drum herum ließ ihr Herz höher schlagen. Mit dem später dazu gezogenen Nachbarn Fred, einem leidenschaftlichen Hobbygärtner aus Texas, nimmt der Garten dann richtig Formen an. Es wird geplant, gepflanzt, geerntet, gegossen, geschnitten und jede Menge Zeit darin verbracht. So kann man den Mitbewohnern aus dem Weg gehen, oder Gemeinschaft pflegen, wie die grünen Pflanzen. Denn das Haus ist alles andere als immer harmonisch. Da gibt es natürlich die eine alte Schachtel als Nachbarin, die immer was zu sagen hat und sich einmischt. Dann die türkische Nachbarin mit ihren griechischem Freund, wo es ständig leidenschaftliche Dramen gibt, oder die ganz anderen Geräusche, die durch die papierdünnen Wände schalen. Also ein Haus mit jeder Menge Gesprächsstoff.
Tja, und Doro hat da einiges zu berichten. Im Prinzip erzählt sie uns einen Garten Zyklus, mit jeder Menge kleiner Episoden aus Haus und Grünanlage. Das Leben nämlich miteinander in einem hellhörigen Haus ist alles andere, als immer einfach und so ein Garten, ist dann doch gern ein Zufluchtsort. Wenn es da nicht die Schreckschraube geben würde, die sich ständig einmischt und alles besser weiß. So sind die Kapitel vom Leben geprägt, was passiert in der Nachbarschaft und was wird gerade im Garten gemacht. So kommen ganz witzige Episoden zusammen, aber auch traurige Kapitel. Viele verschiedene Lebensabschnitte spielen mit rein und auch immer wieder die Frage, was will das Leben von mir. Da haben die einen eine Midlife-Crisis oder Bindungsängste, Angst vor dem Tod, Zukunftssorgen und alles was das Leben aus macht, nur eben mit dem Zufluchtsort, Garten.
Mir persönlich haben die kurzen Geschichten in Rahmen dieses kleinen Bücherleins richtig gut gefallen und so den einen oder anderen Lacher gehabt. Allerdings kam ich nicht direkt mit dem Humor klar und ich musste einfach manches doppelt lesen, um den aha Effekt zu haben, sprich da war ich nicht auf der gleichen Welle wie die Autorin. Auch fand ich die Zusammenstellung der Hausgemeinschaft recht abenteuerlich, da wurden viele soziale und gesellschaftliche Aspekte gut eingemietet und so gab es eben allerhand zu erzählen. So blieb ein bisschen die Hauptfigur, Doro Nebensache und auch der Garten war nur der Rahmen um das Leben spielen zu lassen. Leben, was genauso pulsiert und wächst wie eine Pflanze.
Garten, Baby! Ist ein geschickt konzipiertes Buch mit wunderbaren Einsichten in eine Wohngemeinschaft. Problemen zum Anfassen sozusagen und der Erkenntnis nicht nur bei Pflanzen trifft der Satz zu: Wachsen und wachsen lassen, auch das Leben hat seine Vielfalt und will nach jeder Fasson gelebt werden.
Henry und ich mochten die verrückte Gemeinschaft und vergeben dafür vier Bücherpunkte:
Über die Autorin:
Christine Zureich, 1972 in Suffern, New York, geboren, wuchs am Bodensee
auf. Sie studierte Soziologie, Amerikanistik und Volkswirtschaftslehre
und arbeitete als Übersetzerin, Sprachtrainerin und Museumspädagogin in
Frankfurt am Main. Heute lebt Christine Zureich mit Mann und Kind am
Bodensee.
Quelle: Ullstein Verlag
Vielen lieben Dank an den Ullstein Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
Jassu, Inga.
AntwortenLöschenManchen liegt das Wühlen in der eigenen Scholle, während anderen der Himmel über einem näher in Gedanken ist. Fernöstliche Philosophien kreisen gern darum, eie auch der praktische Alltag (die Schollenwühler scharren ja bereits mit den Füßen, um bei Schlag-Frühling die Gartencenter zu stürmen).
Der Garten bleibt eben Ansichtssache.
Die Hausgemeinschaft als Abbild der modernen Gesellschaft ist natürlich ideale Bühne für jede Menge Theater. Zumal wenn hauchdünne Wände & gemeinsamer Nutzgarten quasi wie Logenplätze wirken.
Du wirfst übrigens ein schönes Bild mit der Frage auf "was will das Leben von mir?". Da macht man/frau die Tür arglos auf & schon steht das Leben wie ein lästiger, nervender entfernter Verwandter vor der selbigen. :-)
Ganz nebenbei...ein texanischer Gartenliebhaber erscheint mir in hiesigen Klimaten anmerkenswert exotisch.
bonté
Hello Mr. Robert,
Löschenich halte es gern so: Leben und leben lassen. Der Mensch ist unterschiedlich und so ist es gut. Ich bin wohl eher der in den Himmelgucker :D
Stimmt, das Haus hatte ein bisschen was vom Theater und war sehr unterhaltend.
...haha... was ich nicht alles aufwerfe und so ist das Leben doch, immer für eine Überraschung zu haben.
Jede Geschichte braucht doch seine Exoten!! Das war mal was neues ...
Abendliche Grüße
Inga