Mittwoch, 25. April 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherliebhaber,

es gibt so Bücher, da schreit man sofort ja. JA! Hier konnte mich Titel und Gestaltung schon vereinnehmen, bevor ich den Inhalt gelesen hatte. Tja, und was soll ich sagen, ich war auch von der Inhaltsangabe so was von angetan. Sonst kann mich die Historie nicht so reizen, aber Elizabeth I. und Maria Stuart war schon immer ein Kampf, der mich interessiert hat und dann auch noch Magie. Eigentlich ist das so böse, dass ich so vorhersehbar bin, aber das ist genau mein Beuteschema und am besten schaut ihr Mal hier:
 

Witchborn: Königin der Düsternis
Verlag: Chicken House
Erscheinungsdatum: 31.05.2018

Deiner Gabe kannst du nicht entkommen!
England 1577
Die Hexenjagd hält das Land in Atem und auch die 14-jährige Alyce wird zur Zielscheibe. Nur knapp kann sie den Jägern entkommen, die auch ihre Mutter ermordet haben. Seitdem ist Alyce auf der Flucht und versucht ihre magischen Kräfte zu verstehen und zu beherrschen. Und obwohl sie ihre Verfolger nicht abschütteln kann, kommt sie einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur: Sie soll zum Spielball einer königlichen Intrige zwischen Elizabeth I. und Maria Stuart werden. Und dabei trifft weiße Magie auf die dunkelste, die man sich vorstellen kann.
Gejagt vom Tod, getrieben von dunkler Magie, getäuscht von rivalisierenden Königinnen! 


Wer ist auch so fasziniert von diesen beiden starken Persönlichkeiten? Wer findet die Idee darum eine Geschichte zu stricken auch ziemlich geschickt? Und wer steht auch so auf Magie wie ich? Tja, und wer hat es auf der Wunschliste? Ich bin jetzt schon ganz begeistert und kann den Erscheinungstermin kaum abwarten. Hoffentlich ist es auch so vielversprechend, wie ich mir das vorstelle. Dafür drücke ich mir/uns ganz fest die Daumen.

Ganz liebe Grüße
Eure, sich den königlichen Dress zurecht legen gehende, Sharon

Freitag, 20. April 2018

Rezension: Lea Coplin * Nichts ist gut. Ohne dich.


Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: dtv 
ISBN-13: 978-3423717786
Preis: 10,95 EUR  
E-Book: 8,99 EUR    
Reihe: 1/1    
Erscheinungsdatum: April 2018 


Kaufen? 


Inhalt:
Jana steht im Buchladen und auf einmal steht die Zeit still, denn ihr gegenübersteht eine Vergangenheit, die sie unbedingt vergessen soll, nein, muss. Leander, der beste Freund ihres Bruders, den sie seit sechs Jahren nicht gesehen oder gehört hat, der einfach so verschwand, nach dem Autounfall ihres Bruders. Dessen Wagen er gefahren hat. Nun steht er vor ihr und dreht sich auf den Absatz um, verlässt den Laden und Janas Gefühlswelt überschlägt sich. Was will er in München? Warum war er im Buchladen? Und darf ich mich freuen ihn zu sehen, oder nicht? Aber kann man diese Fragen klären, wenn man sich aus dem Weg geht. Jana will Antworten, will wissen, warum sie sich zu ihm hingezogen fühlt, obwohl sie ihn hassen muss und gerät in ein Leben. In sein Leben, um es zu retten.

Meinung:
Lea Coplin ist ein Pseudonym einer unglaublich sympathischen Autorin. Ich habe von ihr sogar schon was gelesen und weiß, sie kann mich supergut unterhalten. Gelesen habe ich von ihr die Hollyhill Reihe, obwohl ich gestehen muss, dass der letzte Band noch auf mich wartet. Wie immer habe ich mir den aufgehoben, aber ich sollte wohl mal ran. Außerdem schreibt sie gefühlvolle Romane, die in England spielen. Nun aber ist sie Lea Coplin und ich kann euch sagen, die Geschichte ist unglaublich toll. Aber mehr nun hier.

Die Geschichte wird aus beiden Sichten erzählt und so fangen wir mit Jana an. Nach dem tragischen Tod ihres Bruders zerbricht die Familie und das Umfeld. Jana wird im Unklaren gehalten, weil sie erst zwölf ist und muss zu sehen, wie sich die Mutter abnabelt, die Schwester in ihr Studium stürzt und der Vater ins Schweigen verfällt, während sie ihren besten Freund verliert, nämlich Leander. Für Janas Familie ist klar, er ist Schuld, er hat die Familie zerstört und er soll bleiben, wo der Pfeffer wächst. Aber wie wächst man als Kind in solch einer Familie auf. Jana verschließt sich, lässt ungern jemanden zu Nahe an sich ran und kompensiert ihre Gefühle über Sport ab. Sie sucht das Abenteuer ohne es zu spüren, oder zu genießen. Lebt in jetzt, ohne zu wissen, wie es weiter geht. Leanders auftauchen lässt sie aus einem Dornröschenschlaf aufschrecken, aber wie mit dem Leben umgehen.

Bei Leander fragt man sich, wieso so ein junger Mensch schon so viel leiden muss. Der Unfall seines besten Freundes überschattet sein ganzes Dasein, und obwohl er nie zur Rechenschaft gezogen wurde, ist die Schuld überragend. Die letzten Jahre hat er in Berlin im Internat verbracht, aber nun ist er in München und das hat seinen Grund. Er wohnt bei einem Freund in der WG und dieser lässt keine Minute vergehen, um ihn mit Informationen mit Jana zu füttern. Leander ist hin und her gerissen, soll er es wagen mit ihr Kontakt aufzunehmen, oder besser nicht. Sein Versuch hinterlässt nicht nur bei Jana Spuren, sondern auch bei ihm, aber wie soll es weiter gehen.

Tja, und da beginnt die Achterbahnfahrt der Autorin. Die Frage, was wirklich bei dem Unfall passiert ist, hängt wie das Damoklesschwert über den beiden. Während Jana bei null anfangen möchte, ist für Leander klar, dass sie das klären müssen, um unbeschwert neu zu starten. Aber wie geht man so was an, die Gefühlswelt ist zum Zerreißen gespannt und nicht nur die Freundschaft neu aufzubauen steht auf unsicheren Füßen, sondern die Liebe lässt sich auch nicht aufhalten.

Nichts ist gut. Ohne dich. Ist eine ehrliche, intensive und authentische Geschichte über zwei junge Menschen, die versuchen unsagbares Leid hinter sich zu lassen, weil sich ihre eingebauten Magnete einfach magisch anziehen. Jeder auf seiner Weise versucht eine Lösung zu finden, aber die Einflüsse aus der Umgebung machen jeden Versuch nicht leicht. Lea Coplin hat sich wirklich einen schweren Ausgangspunkt ausgesucht, aber sie spiegelt die Gefühle und Persönlichkeiten so gut rüber, das man das Gefühl hat, einen von beiden über die Schulter zu schauen und gern hätte man dann auch, den einen oder anderen am Ohrläppchen gezogen. Die Gefühlswelten mit seinen Problemen liegen klar und nackt vor einem und gern möchte man sie flicken. Was habe ich dieses Buch verschlungen, was habe ich es nach dem letzten Satz an mein Herz gedrückt und tief geseufzt.

In meiner Ausgabe gibt es einige Buchhändlerstimmen, wo immer wieder der Vergleich zu Colleen Hoover auftauchte. Ich kann das nicht beurteilen, da ich nichts von ihr gelesen habe, aber was ich unglaublich toll fand, ist, es kam ganz ohne Kitsch aus. Es gab keine Bad Boy Figur und kein schüchternes Mädchen, sondern Persönlichkeiten wie du und ich. Realistisch, greifbar und total zum Anfassen. Lea Coplin berührt, lässt das Herz schneller schlagen und die Geschichte absolut zu einem Sog werden, der einen umklammert und erst loslässt, bis die letzten Buchstaben verfliegen.

Ich kann euch diese Geschichte wirklich nur ans Herz legen, es ist spannend, berührend und hat so eine tolle Erzählweise. Ein kleiner Buchschatz, der den Alltag dahinfliegen lässt, damit man wieder in die Geschichte hineinspringen kann. Lesenswert.
 
Henry und ich fanden diese Geschichte einfach klasse und dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin: 

Lea Coplin ist das Pseudonym einer Autorin, die mit ihren gefühlvollen Romanen bereits auf der Spiegel-Bestsellerliste stand. Mehr als fünfzehn Jahre arbeitete sie als Journalistin, bevor sie sich für die Schriftstellerei entschied. „Nichts ist gut. Ohne dich.“ ist ihr erstes Buch, das in ihrer Wahl-Heimatstadt München spielt, wo sie mit Mann und Katzen ganz in der Nähe der Schauplätze lebt. 

Quelle: dtv Verlag
 
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 18. April 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherseitenumblätterer,

manchmal sieht man eine Buchgestaltung und bleibt daran hängen, oder ist es der Name des Autors, der in meinem Kopf die Flügel aus breitete, um im Kreis zu fliegen. Geschehen ist das nämlich mir mit folgendem Buch. Das Cover erinnerte mich an Warhol Kunstdruck von Marilyn Monroe und der Name, tja, der Name kam mir bekannt vor, weil ich zwei Bücher (Fünf Viertelstunden bis zum Meer, Die Eismacher) schon von ihm besitze. Hüstel, sollte ich aber auch mal lesen. Da muss es also doch klingeln, aber jetzt schaut doch mal selbst das Buch an:


Mama Tandoori
Verlag: btb
Erscheinungsdatum: 14.05.2018

Der Vater hegt keinerlei Zweifel: es wird ein Mädchen. Die Geburtsanzeige für Eva van der Kwast liegt bereits beim Drucker. Als dann sehr zur Bestürzung der Eltern in einer Klinik in Bombay 1981 der kleine Ernest das Licht der Welt erblickt, nimmt ein nicht ganz unbelastetes Verhältnis zwischen Sohn und Eltern seinen Lauf.

In seinem autobiografisch gefärbten Roman präsentiert Ernest van der Kwast einen bunten Reigen von Charakteren, von Bollywood Star Onkel Sharma bis zu seiner Tante Jasleen, einer einstmals erfolgversprechenden Siebenkämpferin. Allen voran aber seine Mutter, die Matriarchin des Klans, geliebt und gefürchtet, eine Tyrannin mit dem Herzen einer Löwin. Eine Frau von eisernem Willen, beinahe absurder Gründlichkeit und bei aller Stärke erfüllt von einer tiefen Traurigkeit um ihren behinderten Sohn Ashirwad. Sie ist es, bei der alle Fäden der Geschichte zusammenlaufen. »Mama Tandoori« lässt einen Staunen, Nachdenken und Lachen - ein wunderbar witziges Famlienporträt, das mitten ins Herz trifft.
 

Wer hatte auch diesen Effekt? Kennt jemand schon die Bücher von diesem Autor? Und wer hat es auch auf der Wunschliste stehen? Klingt diese Familie nicht interessant und dabei bin ich gar nicht so ein Bollywood Gucker. Aber allein zu erfahren, wie es ist, zwischen den Welten aufzuwachsen ist spannend. Eine bunte, voller Kraft und Herz erzählte Familiengeschichte, die mein Geschmack anspricht. Eure auch?

Ganz liebe Grüße
Eure, sich jetzt ein Curry zaubern gehende, Sharon

Freitag, 13. April 2018

Rezension: Agatha Christie * Passagier nach Frankfurt


Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Atlantik 
ISBN-13: 978-3455002621
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 15,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: November 2017
Übersetzer: Julian Haefs




Inhalt:
Sir Stafford Nye ist Diplomat und auf der Rückreise nach London, in Frankfurt gestrandet. Gelangweilt versucht er die zwei Stunden Aufenthalt zu ertragen und beobachtet die Leute. Dann setzt sich eine Frau neben ihn und bittet ihn um Hilfe, man sei hinter ihrem Leben her und nur er könnte ihr helfen. Stafford wird hellhörig und seine Lethargie fällt von ihm ab, er ist neugierig und lässt sich tatsächlich auf ihren Vorschlag ein. Das Vorhaben scheint geglückt zu sein und die Frau gerettet, aber nun nagt an Stafford, die Frage, wer ist sie. So versucht er Mittel und Weg zu finden, um sie nochmals zu sehen und er hat Glück, ihre Wege sollen sich wieder kreuzen und sein Auftrag ist noch lange nicht vorbei. Diese mysteriöse Frau zieht ihn in ein internationales politisches Intrigenspiel und gegen wen er kämpft, muss Stafford ganz allein herausbekommen. Wer ist der Feind? Wer ist die Frau? Und kann Sir Stafford Nye die Fäden entwirren?

Meinung:
Ich mag die Bücher von Agatha Christie unglaublich gern, ihre Figuren, der Charme der alten Zeit und der Witz dieser klugen Frau. Natürlich machte mich dieses Buch neugierig, immerhin ist dieser Krimi so weit unbekannt gewesen, da er nur in einer Sammeldedition bis dato erschienen und erst jetzt als Einzelband erstrahlt. Also startet ich mit viel Vorfreude in dieses Abenteuer, und wie es mir gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Die Geschichte ist in drei Teile unterbunden und der Erste ist eben Sir Stafford Nye und der unbekannten Frau gewidmet. Ein Diplomat, der in seinen Kreisen mit leicht gerümpfter Nase angesehen wird, da man ihn die mangelnde Ernsthaftigkeit anlastet. Aufgrund dessen wird er eben nur für zweitklassige politische Angelegenheiten eingesetzt und ist nun überrascht, dass dieser Mann am Flughafen überfallen wurde. Was Stafford Nye natürlich recht kommt, denn niemand soll von seiner Mithilfe wissen. Allerdings wurmt es ihn, dass er nichts über diese Frau herausbekommt und so nimmt er seine Umgebung anders wahr und amüsiert sich über die kleinen Zufälle, die neu in seinem Leben sind. Tja, und ob Zufall oder nicht, er schlittert in einer höchst brenzligen Angelegenheit hinein. So erfahren wir im zweiten Teil was unsere Sicherheit bedroht und im Letzten, ob es gelingt, dieser Übermacht Einhalt zu gewähren.

Am Anfang der Geschichte ist als Einleitung ein Interview mit der Autorin abgedruckt und in diesem beteuert sie mehrfach, dass Geschichten erfunden sind und auch ihr Ton ist etwas sonderbar gewählt. Bestimmend, abwehrend und eine leichte Note vom genervt sein, schimmern durch. Das ist eigentlich ein Vorgeschmack auf das Kommende. Während mich der erste Teil der Geschichte noch amüsierte und ich die charmante Figur Sir Stafford Nye ziemlich großartig fand, der Snob als Diplomat, wurde schnell klar, dass diese Geschichte von Zeichen der eigentlichen Geschichte beeinflusst wurde. Immerhin hat Agatha Christie diesen Roman mit achtzig geschrieben und schon einiges mitgemacht und deshalb ist diese Geschichte von nationalsozialistischem Hintergrund durchwandert. Vielleicht sollte dieser Roman ein Weckruf sein, wie schnell solche Dinge passieren können, oder welche Strippen gezogen werden, um solch schauerhafte Zeiten hervor zu rufen. Man spürt ganz deutlich das sie diese Zeit, den Krieg und all das verarbeiten wollte. Allerdings finde ich schon die Jahresangabe von 1970 nicht glücklich gewählt, es fällt einfach schwer ihr Beschriebenes in diese Zeit zu verbinden, da ihr ganzer Rahmen mehr zu 1930 passt. Auch ihre ausschweifenden Erzählungen über die unmögliche Jugend lassen einfach vermuten, dass sie die Hippiebewegung alles andere als gut gefunden hat. Hier schwanken so viele Untertöne mit und machten das Lesen alles andere als leicht.

Der Grundgedanke mag vielleicht toll gewesen sein, der Anfang ließ auch die alte Autorin wirklich durchschimmern, aber der ganze Rest, klang nach  einer verbitterten alten Dame, die mit den Menschen und der Moderne nicht mehr klarkommt. Zwischen durch herrschte solch ein Wirrwarr, dass ich überlegte, was will sie uns eigentlich erzählen. Sie bombardiert den Leser mit tausend Figuren, aber vertiefte diese nicht, so dass man ständig überlegte, wer war das nochmals und dann taucht unser lieber Sir Nye nur gelegentlich auf. Klar konnte man der Grundgeschichte folgen, aber mir war das zu wenig, zu gestellt, zu viel gewollt und nichts richtig geworden. Die Realität und Logik blieb auf der Strecke und machen aus diesem Roman ein langatmiges und langweiliges Lesen. Ich war ehrlich enttäuscht, da ich mich so auf britisches Leseflair gefreut hatte.

Passagier nach Frankfurt hat überhaupt nicht meinen Nerv getroffen, vielleicht muss man auch nicht alle Agatha Christie Bücher lesen und sich einfach an ihre hervorragenden Klassiker halten. Einzig ihr Diplomat konnte mich verzücken und seine Tante, aber der Rest mehr als fragwürdig.


Henry und ich fanden es nicht very british und somit gibt es nur zwei Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:


Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.

Quelle: Atlantik Verlag


Vielen lieben Dank an den Atlantik Verlag für das  Rezensionsexemplar.


Mittwoch, 11. April 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherentdecker,

wie ihr schon wisst, bin ich der Covergestaltung nicht abgeneigt, und wenn mir eins richtig gut gefällt, dann schau ich mir gern den Inhalt genauer an. Kennt ihr doch auch, oder? Da ich ein Faible für Zitronen habe, musste ich mir natürlich das Cover mit der Zitrone anschauen und siehe da, der Inhalt klingt toll. Wer möchte nicht in seinem Leben, Fehler wieder gut machen? Oder Dinge wieder ungeschehen machen? Da ist so eine Zeitmaschine was Feines, aber schaut doch mal hier:
 

Die beste meiner Welt
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 23.04.2018

Tom Barren lebt in der idealen Welt: keine Armut, keine Kriege, jeder ein nützliches Mitglied der Gesellschaft. Nur Tom ist der ewige Außenseiter und hat zudem die Frau seiner Träume verloren. In seiner Not reist er mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit. Doch dort geht alles schief, und bei seiner Rückkehr ins Jetzt umgibt ihn nicht mehr seine ideale, sondern unsere gar so mangelhafte Welt. Ein Fehler, den er korrigieren will – bis er auf eine wunderbare alternative Version seiner großen Liebe trifft. Bleiben oder Gehen? Gefühl oder Pflicht? Es beginnt eine spannende Reise, bei der Tom sich entscheiden muss, wo nicht nur seine, sondern unser aller Zukunft liegt ...



Ich frag mich immer noch, was die Zitrone zu bedeuten hat? Und wenn ich ehrlich bin, mag ich auch nicht unbedingt Zeitmaschinen Geschichten, aber so ein Außenseiter trifft meinen Geschmack. Tja, und vielleicht ist solch eine Geschichte, schon oft erzählt worden, aber wenn es gut ist, wem macht es da was aus. Wer mag denn auch Zitronen wie ich? Wem gefällt die Geschichte auch so gut wie mir? Und wer hat es auch auf der Wunschliste stehen?

Ganz liebe Grüße
Eure, Zitronentee von Twinings liebende, Sharon

Montag, 9. April 2018

Rezension: Sarah J. Maas * Das Reich der sieben Höfe: Flammen und Finsternis

Gebundene Ausgabe: 720 Seiten
Verlag: dtv  
ISBN-13: 978-3423761826  
Preis: 19,95 EUR  
E-Book: 14,99 EUR  
Reihe: 2. Teil 
Erscheinungsdatum: August 2017
Übersetzer: Alexandra Ernst 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Feyre hat den Kampf unter dem Berg überlebt und sogar gewonnen. Nun kann sie mit ihrem Tamlin an den Frühlingshof zurückkehren und endlich zusammenleben. Aber ist das so einfach, wenn beide in ihrenen dunklen Träumen festhängen? Außerdem steht noch der Handel mit Rhysand, dem High Lord der Nacht, zwischen ihnen. So ist das Leben von einst, wie weggewischt und Feyre muss sich neuen Herausforderungen stellen. Kann sie sich in ihrem neuen Leben zurechtfinden? Welche Hintergedanken hält Rhys für sie bereit? Und welche Machtspiele und Intrigen kann Feyre in der Welt der Fae aufdecken?

Meinung:
Endlich habe ich den zweiten Teil gelesen, der von so vielen hochgelobt wurde und begeisterte Stimmen kaum ein Ende nahmen. Da ich vom ersten Teil auch so berauscht und begeistert war, habe ich gar nicht infrage gestellt, ob mich der zweite Teil nicht genauso vereinnehmen kann. Aber ich habe doch gemischte Gefühle dazu und bin ein bisschen unglücklich mit dem Verlauf und wieso das so ist, versuche ich nun in Worte zu fassen.

Das Schlimme ist ja immer, man möchte eine Geschichte so gern haben und versucht sich zu zwingen, sie zu mögen und merkt dann, wie man innerlich einen zerrissenen Kampf mit sich selbst führt. Das Schwierige ist nun, meine Punkte in Worte zu fassen, ohne vom Inhalt viel Preis zu geben und es wird verdammt schwer werden, denn es zieht sich bei mir wie ein roter Faden durch die Geschichte. Aber der erste wirklich schwierige Punkt ist, die große Liebe zwischen Tamlin und Feyre. Die ist nämlich irgendwie verloren gegangen. Beide leben so dahin. Feyre verstrickt sich immer mehr in ihre Albträume und Tamlin, naja, er wird zum übernatürlichen Beschützer. Nichts ist mehr von der Einzigen großen Liebe da und diesen Bruch nehme ich der Autorin irgendwie übel. Tja, und man kann es schon ahnen, das sie einfach einen anderen Helden für ihre Geschichte haben möchte. So wird aus dem Fürsten des Frühlingshofes ein tyrannischer Buhmann und dreht und biegt es sich ziemlich zurecht. Ich weiß nicht, mich hat das am Anfang extrem negativ überrascht, verstimmt, verwirrt und traurig zurück gelassen. Und seinen wir ehrlich, selbst wenn er nicht der Richtige ist, hätte man das nicht geschickter anstellen können? Ich meine, sie hatte den Handel mit Rhysand, hätte er da nicht was drehen können. Wäre mir persönlich plausibler gewesen.

Aber nun gut, finden wir uns damit ab, dass das Einstige jetzt schlecht ist und nun ein neues Leben kommt, damit konnte mich Feyre nicht überzeugen. Ständig kämpft sie mit ihren Albträumen, will aber dann doch überall mit dabei sein. Diese ständigen Widersprüche an ihrer Person waren anstrengend. Ich habe wirklich dieses tapfere und mutige Mädchen aus Band eins gesucht und nicht gefunden. Sie brauchte ständig gute Zusprüche und Lobeshymnen und das machte mich irgendwie wütend, denn ich mag einfach tapfere junge Mädchen, die einfach ihr Leben stehen und auch mal für den Traumprinzen kämpfen. Nicht diese weinerlichen, auf den Schoß genommen wollene Püppchen, denn das ist sie am Anfang. Das ging hier leider verloren, auch wenn sie am Ende hin sich zu fangen schien, aber dafür muss man über 700 Seiten lesen. Und von dem neuen Balztanz möchte ich gar nicht erst anfangen, dieses ständige hin und her. Lassen wir das.

Ihr seht, ich mache mir die neuen Entwicklungen unglaublich schwer und da habe ich noch gar nicht von dem dunklen bösen Mann gesprochen, der auf einmal ein Engel ist. Ich musste einfach zu oft beim Lesen die Augen rollen und denken, ach nee ist klar, das muss jetzt auch noch sein und ahne schon, was Band drei zu bieten hat, eine weitere Rhysand Show. Es ist ja nicht so, das ich den Kerl nicht auch toll finde, er hat wirklich seine besonderen Momente, aber das muss man mögen, sonst hält man die Bücher nicht aus. Es ist eine große Voraussetzung, sonst hat man wirklich verloren.

Aber machen wir mal nicht alles schlecht, sonst hätte ich das Buch ja nicht inhaliert, oder besser verschlungen. Trotz der Dicke des Buches lässt es sich schnell verschlingen, man hängt einfach an jeder Zeile und will mehr, mehr und mehr. Allerdings zieht die Autorin auch einiges in die Länge und so ist es ab und zu ein bisschen langatmig. Dann kommen noch die tollen Nebenfiguren dran, nachdem der Frühlingshof ja in Ungnade gefallen ist, muss sich der Hof der Nacht von einer ganz sympathischen Seite zeigen und da gibt es wirklich viel zu entdecken und eine Bande, die fest zusammenhält und für einige vergnügliche Stellen sorgt. Ohne Frage wächst, einen der eine oder andere neue Charakter schnell ans Herz und bindet einen förmlich in die neuen Entwicklungen. Auch an Intrigen und Machtspielen sparrt Sarah J. Maas nicht und so gibt es spannende Stellen, Kämpfe, Überfälle und was man so in einer brutalen Fae-Welt so braucht. Man merkt der Autorin an, dass sie ihre Geschichte unglaublich gerne mag und diese leidenschaftlich voran schreiten lässt. Und trotz der ganz negativen Gefühle ist der Funke in mir drin noch nicht erloschen, ich denke, er muss nur neu erglühen.

Der zweite Band der Geschichte von Feyre, die von einer Sterblichen zu einer Fae wird, und zwar aus Liebe, löst immer noch gemischte Gefühle bei mir aus. Obwohl ich es gern gelesen habe, bin ich mit der Entwicklung nicht immer glücklich gewesen, aber ich muss trotzdem wissen, wie es endet. 

Henry und ich sind hin und her gerissen und vergeben deshalb drei Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:
 


Sarah J. Maas wuchs in Manhattan auf und lebt seit einiger Zeit mit Mann und Hund in Pennsylvania. Bereits mit dem ersten Entwurf zu ›Throne of Glass‹ sorgte sie für Furore: Mit 16 veröffentlichte sie ›Queen of Glass‹ (so der damalige Titel) auf einem Online-Forum für Autoren und initiierte damit eines der frühesten Online-Phänomene weltweit.  

Quelle: dtv Verlag


Das Reich der sieben Höfe - Trilogie:

https://www.genialokal.de/Produkt/Sarah-J-Maas/Das-Reich-der-sieben-Hoefe-01-Dornen-und-Rosen_lid_31690874.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Sarah-J-Maas/Das-Reich-der-sieben-Hoefe-3-Sterne-und-Schwerter_lid_34702708.html?storeID=barbers

1. Teil I Rezension I 3. Teil 


Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Freitag, 6. April 2018

BÜCHERPOST im März ...

Hallo meine Bücherrückenstreicheler,

wie kann der März schon wieder rum sein und woher kommen die ganzen Bücher. Unglaublich, wie so ein Stapel einfach so immer höher wächst und dabei war ich noch nicht mal auf der Leipziger Buchmesse. Aber der März ist immer ein starker Veröffentlichungsmonat und wie soll man da auswählen. Warum muss ich aber auch so viele verschiedene Richtungen mögen, aber schauen wir doch einfach mal die Schätze an:

Dexter hat mal in der Mitte platz genommen :-)

 
Der erste Stapel ist natürlich dem Buchhändler gewidmet und fängt mit einem fetten Buch an. "64" ist ein Thriller aus Japan und klingt wirklich vielversprechend und ist international hochgelobt. "Sag den Wölfen, ich bin zu Hause" ist mein Beitrag zum #indiebookday. Dieses Buch ist mir schon so oft in den Social Medien ins Auge gefallen und war so einfach eine tolle Gelegenheit. "Das Böse es bleibt" ist ein neuer Thriller aus Südtirol, und da ich schon den letzten Thriller vom Autor besitze (ungelesen), musste ich trotzdem auch schon diesen haben. Schlimm, diese Verlockungen. "Mein Sommer auf dem Mond" ist von der Herzautorin Adriana Popescu und musste ich einfach haben, ist doch logisch. 


 
Das ist der Ostereierstapel: "Oxen: Der dunkle Mann" ist der zweite Teil der Reihe und das hat sich der Mann ausgesucht, obwohl er noch nicht Band eins gelesen hat, aber er war ziemlich glücklich, dass wir den schon besitzen. "Artemis" habe ich meinem Mann für Ostern ausgesucht, da er den Marsianer (Film) so toll fand, bin gespannt, wie es ihm gefällt. "Die Geschichte des Wassers" habe ich mir gewünscht, die Autorin ist solch eine tolle Frau, da muss ich doch einfach ihr zweites Buch der Trilogie haben, nur lesen muss ich es noch. "Everless" hat mich erst nicht so angesprochen, ich dachte, oh schon wieder eine Dystopie, aber dann hörte ich die Besprechung im Radio und somit war es mein zweiter Osterwunsch.

 
Das letzte Königskinder Programm "Der Vorhang fällt" ist auch eingezogen. Was bin ich wehmütig! Aber nun sind alle Königskinder Bücher bei mir vereint und diese Optik ist einfach wieder sehr gelungen. "Dieser Augenblick erschreckend und schön", "Der nächstferne Ort", "Lieber Feind" und "Foster vergessen". Ich weiß gar nicht, mit welchem ich beginnen soll.

 
Dieser Stapel ist meinem Buchclub zu verschulden. Unglaublich, da guckt man nicht hin und schon sind drei Bücher dafür gekauft. "Ellbogen" war unser Titel für März und das war diesmal eine ganz schön diskutierfreudige Runde. Aber dieses Buch hat aber auch Ecken und Kanten. Es ist also gelesen und ich habe es sogar rezensiert, wer mag: Hier. "Schwimmen" ist der April Titel und muss bis Ende des Monats gelesen sein. Tja, und "Feminist Fight Club" mussten alle Mädels einfach haben, da eine sogar ihre Finger mit im Spiel hatte und uns schon seit Monaten davon begeistert und beschwingt vorschwärmt. Jetzt soll es sogar noch eine passende Party geben ...lach... ich bin ja mal gespannt :D Aber mal Spaß beiseite, nach den letzten Nachrichten unserer Politik, finde ich, dieses Buch muss einfach von allen Frauen gekauft werden. Es ist wichtiger denn je unseren Standpunkt nicht zu verlassen, wofür viele Frauen so hart gekämpft haben!

 
Jetzt kommt ein Stapel mit ganz hübschen Buchkleidern. "Die letzte Reise der Meerjungfrau" ist ein historisches Märchen und ich war sofort verliebt in Cover und Inhalt, das ist genau mein Beuteschema. Und als auch noch eine Buchclublady meinte, es ist bis jetzt ihr Jahreshighlight, wusste ich, es muss einziehen, unbedingt! "Das Reich der sieben Höfe" hat nun im letzten Band seinen Abschluss gefunden und ich bin gemischt gespannt. Teil eins habe ich so geliebt, nun habe ich Band zwei gelesen und fühle mich absolut in der Schwebe und hoffe Teil drei reist die Begeisterung wieder an sich. Ganz unerwartet erreichte mich die dritte Schönheit aus dem Stapel "Mein Date mit den Sternen" ein toller Titel, ich hoffe, er hält, was er verspricht, sternklare Lesefreude.

 
Noch ein Stapel, der mich verzückt. "The Shape of Water" ist mir damals bei der Verlagsvorschau sofort ins Auge geflogen und stand direkt auf der Wunschliste. Ins Kino habe ich es leider nicht geschafft, da freue ich mich jetzt umso mehr auf das Buch und mein Kopfkino. "Die Fäden des Glücks" ist ein neues Buch von der wunderbaren Julia Fischer, diese Autorin schreibt einfach über Dinge, die ich mag und das in einer Sprache, die einfach nur umhaut. Ich platze vor Vorfreude auf den Italienurlaub in meinem Wohnzimmer. 

 
Der letzte Stapel ist ein bunter Mix aus dem Fischer Verlag. "Scythe" ist der zweite Band und dieser Autor war auf der Leipziger Buchmesse, das hat mich wirklich gewurmt, das ich nicht da war. Da hätte ich gern in der Signierschlange gestanden, aber naja man kann nicht alles haben, oder? Jetzt freue ich mich aufs Buch und es liegt als Nächstes auf dem Stapel. "Die Sockenfresser" ich habe es schon gelesen und kann nur sagen, ich liebe die Sockenfresser. Unbedingt lesen, solch ein Spaß und die Rezension gibt es hier. "Der Zopf" ist absolute Coverliebe und klingt nach einer vielschichtigen Geschichte. "Hexenmacht" ist auch Band zwei und was soll ich sagen, ich bin auf den Sience Fiction Fantasy Geschmack gekommen, und da Band eins genial war, muss ich doch wissen, wie es weiter geht, verständlich oder?

Nun ist der Streifzug durch meine März Ausbeute schon vorbei und sind das nicht tolle Bücherschätze. Dieser wilde und bunte Mix wollte hier unbedingt einziehen und ist herzlich willkommen. Mich freut ganz besonders, dass ich schon zwei Bücher davon gelesen habe und so kann es bitte weitergehen. Der April soll aber unbedingt übersichtlicher werden, denn dann wäre ich noch glücklicher ...hihi... obwohl, ich mag viele Bücher. Wie sah denn euer März aus? Ist eins meiner Bücher vielleicht auch bei euch eingezogen? Und welches möchtet ihr am liebsten sofort lesen? Ach, ich liebe Bücher.

Ganz liebe Grüße
Eure, jetzt durch die eigene Bibliothek steifende, Sharon


Mittwoch, 4. April 2018

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherspürnasen,

ich habe unglaublich Lust wieder Mal nach Paris zu reisen, eine Stadt die einen einfach verzaubert. Das ging wohl auch dem Schriftsteller Samuel Beckett so, der Ire musste unbedingt nach Paris und das zu einer unruhigen Zeit. Aber mal ehrlich, als Künstler möchte man doch unbedingt mal nach Paris in die Zeit der Bohéme und dieses Gefühl nachspüren. Also ich möchte mit durch die Gassen wandeln und den Künstlern über die Schultern schauen und damit es euch auch so geht, hier das Buch:


Ein Ire in Paris
Verlag: Knaus
Erscheinungsdatum: 23.04.2018

Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, hält sich der Schriftsteller in seinem Elternhaus in Irland auf. Die Mutter ist froh, sie möchte den Sohn immer in ihrer Nähe wissen. Trotzdem verlässt der junge Mann seine sichere Heimat und kehrt zum Künstlerkreis um James Joyce und Marcel Duchamp und zu seiner Geliebten nach Paris zurück. Als seine Freunde nach und nach verschwinden, schließt er sich der Résistance an. Jo Baker nähert sich dem rätselhaften Samuel Beckett über die dunklen Jahre seiner künstlerischen Anfänge und zeigt, wie die entbehrungsreichen Kriegsjahre und das endlose Warten auf ein Ende sein Werk prägten, das Jahrzehnte später weltbekannt wurde.


Wer möchte jetzt auch nach Paris? Wer kennt denn die Werke vom Autor und Nobelpreisträger Samuel Beckett? Bei wem ist es auf der Wunschliste? Und wer durfte schon in das Buch hineinschnuppern? Also mich hat es sofort angesprochen und ich möchte doch gern wissen, was der Ire in Paris erlebt. Tja, und natürlich, was die Autorin daraus macht.

Ganz liebe Grüße
Eure, ihren Baileys im Glas schwenkende, Sharon

Montag, 2. April 2018

Rezension: Fatma Aydemir * Ellbogen

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Hanser
ISBN-13: 978-3446254411
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 15,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Januar 2017




Inhalt:
Hazal lebt in Berlin mit ihren türkischen Eltern und ihren Bruder zusammen. Ihr Leben besteht momentan nur aus dem nicht gemeldeten Job bei ihrem Onkel, dem begleitenden Unterricht und dem Kiffen. Außerdem steht bald ihr Geburtstag an und ihre Volljährigkeit will sie mit ihren Mädels richtig feiern. Nur verläuft der Tag so ganz anderes, als gedacht und endet in einer Katastrophe. Für Hazal steht fest, sie muss weg, raus aus dem Elternhaus, raus aus ihrem Leben, raus aus Deutschland. So flieht sie zu ihrer Internetbekanntschaft nach Istanbul, wo sie noch nie war. Aber ist das wirklich besser? Kann Hazal endlich zu sich selber finden? Oder wird ihr Gewissen ihr ins Leben reden?

Meinung:
Dieses Buch habe ich schon so oft gesehen, aber immer wieder weggelegt, da das Thema ja nicht unbedingt leichte Kost ist. Außerdem sind unsere Nachrichten voll mit schockierenden, da möchte man nicht auch noch seine Freizeit damit verbringen, oder? Anderseits ist es wichtig sich mit dem Hier und Jetzt zu beschäftigen, hinter die Fassade zu gucken und zum Nachdenken angeregt zu werden. So ist dieses Buch, bei meinem Buchclub vorgeschlagen worden und nun gelesen. Ob es mich nachdenklich gemacht hat, erzähle ich euch nun.

Die Geschichte um Hazal ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil widmet sich ihren Leben in Deutschland und das ist alles andere als toll, sondern extrem trostlos. Hazal ist eine junge Frau und wird im ersten Kapitel beim Klauen erwischt, hier schimmert schon durch, dass sie einfach nur alle Klischees bedienen möchte. Sie hat keine Zukunftspläne, wird von ihren Eltern extrem klein gehalten und fühlt sich durch ihr Gefängnis einsam, allein, nutzlos und ungeliebt. Die Eltern haben sich nichts zusagen, fühlen sich fremd und können mit ihren Gefühlen nicht umgehen, das übertragen sie natürlich auf ihre Kinder. Der Sohn ist der kleine King, der alles darf, aber Hazal hat zu Hause zu bleiben und sich, um den Haushalt zu kümmern. Dabei sieht Hazal, das es auch anders gehen kann, dass man eine Ausbildung machen, sich frei fühlen und leben kann, als Mädchen, aber sie darf nicht. Beziehungsweise wartet darauf, dass das Leben zu ihr kommt, weil sie selber nichts in die Hand nimmt. Diese angestaute Wut, der Druck der Familie, die Einsamkeit in Leben, ist unglaublich spürbar beschrieben und lässt keinen Leser kalt.

Der zweite Teil ist dem Ausbruch gewidmet, nachdem es in Deutschland zu ihrem Geburtstag zu einem Gewaltverbrechen gekommen ist, ist Hazal geflohen. Sie findet bei Mehmet, ihrem Internet Freund einen Unterschlupf und versucht, die Dinge in ihrem Leben klarzusehen, neu zu formen und irgendwie weiterzumachen, aber ist die Türkei, dafür der beste Ort. Die Autorin lässt nämlich die Unruhen, die Kämpfe und die Politik einfließen und das dieses Land keineswegs frei und grenzenlos ist, spürt Hazal bald am eigenem Körper. Hin und her gestoßen zwischen Familie, Kulturen und Traditionen sucht dieses junge Mädchen ihren Platz. Aber was genau möchte sie? Welche Träume hat sie? Welche Zukunft wünscht sie sich?

Diese Geschichte ist ein Abziehbild unserer Gesellschaft, überfordert, hilflos und machtlos. Immigration, ein Thema was uns ständig beschäftigt und diesmal aus der Sicht eines jungen Mädchens erzählt. Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen, wie mich die Geschichte zurückgelassen hat, geschockt, sprachlos, überfordert, aber auch sehr nachdenklich. Der Mensch verurteilt gern sehr schnell und lässt sich ungern vom anderen überzeugen, das dieser Weg nie der richtige ist, ist auch jedem klar, aber trotzdem brechen die Grenzen schlecht auf. Hier ist so ein Beispiel, Hazal ist rotzfrech, kifft und ihr Ausdruck alles andere als damenhaft, aber woher kommt das. Es ist Wut, auf die Eltern, die Gesellschaft, auf ihr ganzes Leben, die Perspektivlosigkeit und der Umstand, das ihre Träume nicht zählen, aber rechtfertig es diese Tat. Ich bin unschlüssig und auch mit dem Ende nicht ganz glücklich, aber auf jeden Fall nachdenklich.

Ich glaube, mehr wollte die Autorin auch gar nicht. Sie möchte aufmerksam machen, bedient sich dabei einer derben Sprache, lässt oft rotzige Ausdrücke fallen, aber auch gleichzeitig die Ohnmacht des eigenen Lebens spüren. Sehr krass, stark, eigenwillig, hart und kompromisslos erzählt Fatma Aydemir diese Geschichte, lässt ihren Leser wirklich einen Gefühlsausbruch nach dem anderen mitfühlen. Die Tiefschläge der Ellbogen miterleben und einen aufgewühlt zurück. Dieses Buch, so bewegend eindringlich erzählt, lässt einen doch ungläubig nachdenklich zurück.
 
Henry und ich haben diese Kost nicht leicht verdaut und vergeben dafür vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:


Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren. 2007 bis 2012 studierte sie Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Seit 2012 lebt sie in Berlin und ist Redakteurin bei der taz. Als freie Autorin schreibt sie daneben für zahlreiche Zeitschriften, unter anderem Spex und das Missy Magazine. Bei Hanser erschien 2017 ihr Debütroman Ellbogen, für den sie mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis des Harbour Front Literaturfestivals ausgezeichnet wurde. 

Quelle: Hanser Verlag