Freitag, 10. August 2018

Rezenion: Jane Harper * Ins Dunkel


Broschiert: 416 Seiten
Verlag: Rowohlt  
ISBN-13:
978-3499274732
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 2. Fall
Erscheinungsdatum: Juli 2018
Übersetzer: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann 




Inhalt:
Aaron Falk ist zurück in Melbourne und steckt bis zum Hals in Arbeit. Er und seine Kollegin sind einer korrupten Firma, wegen denn Verdacht der Geldwäsche auf der Spur und höllisch unter Druck. Da kommt es natürlich gar nicht gut, dass ihre Informantin sich auf einer betrieblichen Wanderung befindet. Alice Russel kennt nämlich nicht nur die Machenschaften der BaileyTennants, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Mitstreiterinnen. Noch schlimmer wird es allerdings, als Alice in der Wildnis zurückbleibt und nur ihre vier anderen Kolleginnen wieder auftauchen. Wo ist Alice? Was ist dort draußen in der grünen Wildnis passiert? Und wie kommt jetzt Falk an die notwendingen Verträge dran?

Meinung:
Nach ihren beeindruckendem Debüt legt die Autorin Jane Harper nun den zweiten Fall für Aaron Falk vor. Was soll ich sagen, nachdem mich Teil eins so begeistert hatte, ist es ja wohl naheliegend das ich unbedingt auch Teil zwei lesen wollte. Diesmal soll Falk auch wirklich in seinem Metier agieren und doch wird er wieder mit ungeahnten Problemen konfrontiert. Ob mich der zweite Fall auch begeistern konnte, erzähle ich euch nun?

Aaron Falk ist aus der Vergangenheit zurück und wieder an Ort und Stelle in der Gegenwart, aber die alten Geister lassen ihn auch immer noch nicht in Ruhe. So lebt er noch allein und pflegt bis auf seinen Job, keine weiteren großen Kontakte. Aber nun hat er eine Kollegin und diese durchschaut seine ruhige Art auf eine ganz besondere Weise. So bekommen wir nicht nur einen neuen Fall zu sehen, sondern schreiten mit Aarons Neufindung weiter voran.

Wirklich beeindruckt hat mich auf dem Klappentext der erste Satz: „Grausamer als die Natur, ist nur der Mensch.“ Und gleichzeitig auch daran erinnert, wie grausam man seinem gegenüber sein kann. Das nimmt sich die Autorin, hier auch wirklich vor, in die Abgründe von Schicksalen zu schauen und uns sogar mitzunehmen. Der Ausgang der Geschichte ist nämlich, dass die besagte Firma mit ihren Angestellten eine Trekkingtour macht und nach vier Tagen Wildnis, sollen sich alle besser kennen und ein Team sein. Bei der Männertour sind zumindest alle an dem Treffpunkt nach vier Tagen wieder aufgetaucht, aber die Frauen lassen auf sich warten. Irgendwann sind auch diese da, zwar am falschen Ort, aber da, nur halt völlig aufgelöst, verletzt und eine fehlte. Ausgerechnet die Informantin von Aaron Falk. So kommen diese Ermittler überhaupt ins Spiel und an den Ort des Geschehens, in die grüne Hölle.

Jane Harper erzählt ziemlich geschickt ihre Geschichte in zwei Zügen. Erst kommen die Ermittlungen von Aaron Falk dran und dann erfahren wir in Rückblenden aus verschiedenen Sichten, was sich wirklich auf dieser Tour zugetragen hat. Das alles hat einen perfekten Effekt, man spekuliert nämlich immer mit. Diese fünf Frauen haben nämlich alle ihr Päckchen zu tragen, und da jede zu Wort kommt, enthüllen sich immer mehr Unstimmigkeiten, Zwietracht, Hass und Macht. Hier stimmt es wirklich, Frauen können unglaublich grausam sein. Durch diese Konstellation ist auch wirklich jede verdächtig und man fragt sich auch ständig, was ist passiert. So erleben wir erst ein heiter erzwungenes Aufbrechen, dann verlaufen sie sich und je mehr passiert, umso mehr brodelt es an der Oberfläche. Schuld, Unfähigkeit und persönliche Abneigung lassen sich in der Wildnis immer schlechter verstecken und die Masken fallen Stück für Stück.

Diese Autorin kann einen wirklich atmosphärisch einfangen und dann so geschickt einflechten, dass man selbst mittendrin steht. Man kann wirklich die Wildnis und die streitenden Furien sehen und dieses Intermezzo hat mir richtig gut gefallen. Die Ermittlungen selber blieben ehrlich gesagt etwas blass zurück, was mich aber nicht gestört hat. So waren die Befragungen interessant und das zwischen den Zeilen lesen auf jeden Fall spannend genug, dass man schnell weiterlesen wollte. Welchen Faden ich aber wirklich überflüssig fand, war die des Sohns des Serienmörders, das sollte für Verwirrung sorgen, aber kam mir echt zu lahm rüber und manche Fäden sollten einfach ruhen.

Ins Dunkel ist nicht nur der Weg in den grünen Dschungel, sondern auch die Sicht in die menschlichen Abgründe. Jane Harper hat hier geschickt erzählt, einen tollen Erzählbogen gewählt und einen richtig gut unterhalten. Ich mag ihren Aaron Falk und freu mich auf den nächsten atmosphärischen Fall in Australien.


Henry und ich mögen einfach diesen Ermittler und vergeben vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:


Jane Harper ist Journalistin beim Herald Sun. Sie lebt in Melbourne. Mit ihrem Erstling «Hitze» gewann sie den wichtigsten britischen Krimipreis, den «Gold Dagger».

Quelle: Rowohlt Verlag

Aaron Falk - Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Jane-Harper/Hitze_lid_34809223.html?storeID=barbers

1. Teil I Rezension 


Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das  Rezensionsexemplar.


2 Kommentare:

  1. G'day, Inga.
    Was wäre der Krimi nur ohne all die feinen Reibungspunkte, die sich zwischen den Partnern einer Ermitlung so alle ergeben...Holmes & Watson mögen hier wohl den ersten Schritt unternommen haben. Seither eine ansprechende Entwicklung, denke ich.

    Furien in der Wildnis - wundert also nicht, dass die klassiche Polizeiarbeit hier nur den verbindenden Rahmen stellt. Die menschliche Hölle findet im Grünen statt!

    Witzigerweise habe ich heute morgen eine Doku über Melbourne gesehen... :-)

    bonté

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    1. Hallo Robert,

      naja, Reibungspunkte ist hier wohl nicht das richtige Wort, eher eine Beleuchtung des eigenen Lebens ...lach...

      Oh JA! Aber total im Grünen ... Frauen, ich sage es dir!

      Manchmal spielt der Zufall tolle Sachen ...

      Hab noch einen schönen Restsonntag
      Inga

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