Freitag, 7. Dezember 2018

Rezension: Lucie Castel * Weihnachten wird wunderbar

Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Thiele   
ISBN-13:
978-3851794083
Preis: 15,00 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Oktober 2018
Übersetzer: Vera Blum 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Es ist das erste Weihnachten ohne ihren Vater und Scarlett hängt mit ihrer Schwester Mélanie am Londoner Flughafen fest. Ein Schneesturm legt den Flugverkehr lahm und ihre Mutter, die zu Hause in der Bretagne wartet, wird am Telefon immer ungeduldiger. Scarlett‘s Nerven liegen blank und so bekommt sie nicht mit, dass sie in die Herrentoilette geht und aus lauter Frust und Ärger, schreit sie diesen heraus, allerdings wird sie dann von einem Herrn verwundert angeschaut. Dieser Gentleman lässt sich auch zu gleich auf einen ironischen Schlagabtausch mit der jungen Frau ein und es soll eine Begegnung mit Folgen werden. Nicht nur, dass Scarlett aus London nicht wegkommt, nein, William ist auch noch zur Stelle, wenn es darum geht, die lange Wartezeit zu überbrücken und nachdem auch am nächsten Tag, der Schneesturm für Eis gesorgt hat, lädt er die beiden Frauen in sein Haus in Kensington ein. Was für eine schöne Aussicht auf Annäherung wäre da nicht William‘s Familie, die überrascht aufschlägt und für eine Weihnacht mit Chaos, Verwicklungen und Überraschungen sorgt. Möge das Drama beginnen, oder ist es ein besonderer Anfang? Werden Scarlett und William sich viellicht doch näher kommen? Oder wird Weihnachten ein Desaster?

Meinung:
Weihnachten und Liebesgeschichten sind ja nicht jedermanns Geschmack. Zu oft zu kitschig, zu oft zu schnulzig und naja, Gefühle und Tränen im Übermaß. Warum ich hier trotzdem zum Buch gegriffen habe, hat drei Gründe. Der Erste, ist einfach, die Autorin ist eine Französin und die können bekanntlich über die Liebe schreiben. Der zweit Grund, diese Geschichte ist der Liebling der französischen Buchhändler und der Dritte, der Klappentext klingt verdammt gut. Und ob es auch für mich wunderbare Lesezeit gab, erzähle ich euch nun.

Viele Geschichten fangen ja am Flughafen an und das verschneite Ambiente hat da schon für einige Liebesgeschichten gesorgt. Aber wenn es gut gemacht ist, kann es ja egal sein. Wir werden also direkt in die Toilettenszene hinein geschupst und lernen Scarlett kennen. Sie ist Architektin, überarbeitet, endgenervt und in innerlicher Panik, das sie der Aufgabe, auf ihre Mutter und Schwester aufzupassen nicht gewachsen ist. Dementsprechend frustet sie das Telefonat mit ihrer Mutter, sie kann es nicht ändern und dann kommt auch noch so ein britischer Schnösel und Scarlett fährt die Krallen aus. William dagegen ist Kunsthändler und die Ruhe in Person. Diese Frau amüsiert ihn und je mehr er sie trist, umso interessanter findet er sie. Ihre Gespräche sind ein wahrer Schlagabtausch an Originalität und Spitzfindigkeit, aber auch der Funke des Interesses ist spürbar. Nach und nach fängt die Schnupperphase an und auch die Anziehungskraft setzt ein.

Ich will hier gar nicht mehr verraten, denn die Autorin lässt unsere Hauptfiguren nicht am Flughafen verweilen, sondern lässt den zweiten Teil im Hause von William spielen und da haben wir Familie ohne Ende mit dabei. Tja, und Familie ist nicht immer unbedingt das Schönste und erst recht nicht, wenn man eine exzentrische Mutter hat. So beginnt eine Verkettung aus Missverständnissen und Verwicklungen, die der ganzen Geschichte, einen richtig schönen pepp, gibt. So hatte ich viel zum Lachen, zum Ärgern, zum Dahinschmelzen und mitfiebern. Was mir richtig gut gefallen hat, waren die Dialoge, einfach raffiniert, kein bisschen platt, oder schmalzig. Die Autorin hat auch noch einen tollen Humor und das Feingefühl, diesen gut portioniert einzusetzen. Ihre Dosis Weihnachtszauber war herrlich und absolut vergnüglich.

Hinten auf dem Klappentext gibt die Zeitschrift France Dimanche seine Meinung zum Buch und ich kann diese voll bestätigen. Diese Geschichte hat französisches Flair und genial eingesetzten britischen Humor, der absolut wunderbar harmoniert. Und ja, es etwas von „Tatsächlich Liebe“ nur halt eine Geschichte davon, aber eben absolut zauberhaft.

Was soll ich noch sagen, ich bin verliebt und kann es euch nur vom Herzen empfehlen. Also lesen!

Henry und ich wurden so richtig schön in Weihnachtsstimmung versetzt und vergeben dafür die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:
 

 
Lucie Castel lebt und arbeitet als Lehrerin in Lyon. Schon immer wollte sie ein Buch schreiben. Und schon immer war Weihnachten ihr Lieblingsfest. »Weihnachten wird wunderbar« ist ihr erster Roman und wurde zum »Coup de Coeur« – das Lieblingsweihnachtsbuch der französischen Buchhändler. Lucie Castels nächster Roman »Was Krokodile zum Weinen bringt« ist in Vorbereitung.

Quelle: Thiele Verlag


Vielen lieben Dank an den Thiele Verlag für das  Rezensionsexemplar.

2 Kommentare:

  1. Servus, Inga.
    Weihnachten offenbart ja für viele Menschen, wie es um Ihr Leben so steht. Ob alles im Lot ist, nur der heile Schein poliert wird oder gar niemand da ist. Entsprechend kümmern sich Geschichten auch um diese Zeit im Jahr.
    Seltsamerweise gibt es auch Action-Filme, die an Weihnachten spielen (die Horror-Sparte ist da nicht minder aktiv).

    Der Flughafen bleibt eine gute Metapher für das in der Luft hängen von Protagonisten; zumal wenn er seinen Zweck (einen ans Ziel der Reise zu bringen) nicht erfüllt.
    In summa startet der Roman - wie Du ihn beschreibst - das Kopfkino.

    Schoko gibt hier einen feschen Knecht Ruprecht ab... :-)

    bonté

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    1. Grüß dich Robert,

      ja Weihnachten macht uns alle sensibel und gefühlsdusseliger. Aber es ist doch auch eine tolle Zeit, der Liebe und Zuneigung. Diese Geschichte ist wirklich so schön wie ein Weihnachtsfilm und hat mir so gut gefallen ... einfach herrlich. Und für mich ist Stirb langsam ein absoluter Weihnachtsfilm ...lach...

      Da hast du recht, der Schoko ist schon ein fescher, wenn er mag ;-)

      Hab noch einen schönen Sonntag
      Inga

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