Mittwoch, 30. Januar 2019

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherweltenentdecker,

heute habe ich ein Buch im Gepäck, was wohl nicht jeder ins Auge fassen würde. Aber bei mir gibt es dazu gleich eine kleine Hintergrundgeschichte. Mit meiner Mutter war ich mal in Istanbul, sozusagen hautnah zwischen Orient und Okzident und zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich an einem Ort wirklich fremd. Die Gebäude, die Menschen, die Mentalität so fremd und doch gleichzeitig faszinierend. Eine Stadt, die pulsiert und zwischen neuen und alten Generationen einen Weg zum Gleichgewicht sucht. Das ist jetzt aber auch schon ewig her und noch lange vor dem politischen Chaos gewesen. Nun bin ich auf diesen historischen Roman gestoßen und der trifft bei mir auf einen Nerv, vielleicht bei euch auch? Schaut doch mal hier:
 

Babel
Verlag: Hanser
Erscheinungsdatum: 28.01.2019

Ein deutscher Archäologe und eine biblische Aufgabe – die Ausgrabung Babylons 

1913, unweit von Bagdad. Der Archäologe Robert Koldewey leidet ohnehin schon genug unter den Ansichten seines Assistenten Buddensieg, nun quält ihn auch noch eine Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, doch seine Aufgabe ist biblisch: die Ausgrabung Babylons. Zwischen Orient und Okzident bahnt sich gerade ein Umbruch an, der die Welt bis in unsere Gegenwart hinein erschüttern wird. Wie ein Getriebener dokumentiert Koldewey deshalb die mesopotamischen Schätze am Euphrat; Stein für Stein legt er die Wiege der Zivilisation frei – und das Fundament des Abendlandes. Kenah Cusanits erster Roman ist Abenteuer- und Zeitgeschichte zugleich – klangvoll, hinreißend, klug. 


Ich finde ja, dass historische Romane in letzter Zeit zu kurz kommen, oder sonst nur immer die gleichen Epochen widerspiegeln. Allein das dieser Roman mal, wo anders spielt, mag ich und gerade Babylon ist geschichtlich doch mal ein anderer Leckerbissen. Über diese Zeit in Bagdad weiß ich auch mal nix und allein der Hinweis auf einen Abenteuerroman lässt meine Ohren klingeln. Außerdem ist dieser Roman ein Debüt und die Autorin wurde für ihre vorherigen Essays und Gedichte schon mehrfach ausgezeichnet. Ich finde, da lohnt es sich, dieses Buch im Auge zu behalten und es auf die Wunschliste zu packen. Was sagt denn ihr? Auch schon entdeckt? Und mögt ihr historische Romane?

Ganz liebe Grüße
Eure, sich ihre Archäologenkleidung raus legen gehende, Sharon

Montag, 28. Januar 2019

Rezension: Antoine Laurain * Die Zigarette danach

Broschiert: 240 Seiten
Verlag: Atlantik 
ISBN-13: 978-3455650464
Preis: 16,00 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Januar 2019
Übersetzer: Sina de Malafosse


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Fabrice Valantine steht mit beiden Beinen fest im Leben. Er liebt seinen Job als Headhunter und wird von seinem Kollegen geschätzt, auch privat läuft es mit Frau und Tochter gut. Nur ein Laster leistet er sich mit großem Genuss, seine Zigaretten. Nur wird dieses ständig bemäkelt, sein Raucherraum immer mehr beschnitten und der Wunsch, er solle doch aufhören, wird immer lauter. So ergibt er sich irgendwann der Masse und lässt sich überreden zu einem Hypnotiseur zu gehen. Zur großen Überraschung ist die Behandlung ein Erfolg und Fabrice hört mit dem Rauchen auf. Alles läuft geordnet weiter, bis zu dem Tag, als Fabrice rückfällig wird und entsetzt feststellt, dass er keinen Genuss mehr dabei empfindet. Der Schock sitzt tiefer, als die Behandlung beim Hypnotiseur und Fabrice hat nur einen Wunsch, dass seine Zigaretten wieder schmecken. Er versucht alles, erfolglos, bis er durch Zufall entdeckt, wie die Lust nach dem Rauchen zurückkehrt, nämlich durch den Tod eines Menschen. Was wird Fabrice mit der Erkenntnis tun? Wie viele Opfer werden der Sucht anheimfallen? Und hat Fabrice nicht nur eine dunkle Lunge, sondern auch eine dunkle Seite?

Meinung:
Das lange Warten hat ein Ende und mein Antoine Laurain Sucht hat endlich neues Futter. Allerdings weicht die Lektüre doch von seinem vorherigen Werken etwas ab und ich finde, das ist auch gut so. Während wir sonst einen extrem charmanten Franzosen lauschten, ist hier wohl seine kleine böse Seite präsent. Denn wer kommt auf die Idee übers Rauchen zu schreiben, doch wohl nur ein Raucher, aber dann auch noch Mord. Ich bin sehr gespannt und erzähle euch nun, wie es mir gefallen hat.

Von Anfang an ist klar, dass Fabrice im Gefängnis sitzt und auf sein Leben zurück schaut und uns dann seine Geschichte erzählt. Er ist ein ruhiger Mann und vor seinem Nichtraucherdasein ein völlig unbeschriebenes Blatt, man könnte sagen, er geht mit der Masse mit und ist ein Durchschnittstyp. Er hat sich in seinem Beruf bewährt, hat eine schöne Frau und eine heranwachsende Tochter, nichts Wildes in dem Sinne. Nur ein Laster, nämlich das Rauchen. So erzählt der Herr von dem Punkt in seinem Leben, wo sich diese Gewohnheit ändern soll und lässt uns mit Rückblenden auf sein Junges ich zurückschauen. Dabei nimmt er seine Umgebung genau wahr, nimmt gesellschaftliche Floskeln unter die Lupe und denkt nur an einen ordentlichen genussvollen Zug an seiner Zigarette. Als ihm das genommen wird, wird aus dem ruhigen Mann ein abgründiger und kalt kalkulierender. Unter dem lässigem Antlitz seines Anzuges lauert ein Rauchen wollender Mörder mit Raffinesse. Ich muss sagen, trotz seines Lasters, war mir der Mann unglaublich sympathisch. Was das wohl über mich, als Nichtraucher aussagt. Hier muss ich wirklich schmunzeln.

Ich sage es gradlinig heraus, ich mochte die Geschichte sehr. Antoine Laurain ist hier schön zynisch, bissig und hat einen schwarzen bösen triefenden Humor. Ziemlich genial schildert der Autor vom Wandel der Zeit für die lieben Raucher. Erst ist alles erlaubt, überall und immer, bis auf einmal der Raucher böse angeschaut wird. Ich glaube, so herrlich frech kann auch nur ein Raucher darüber schreiben, der die Last der Gesellschaft selber zu spüren bekommt. Ich, als Zigaretten nicht Endverbraucher hatte so eine herrliche Sicht über den Aschenbecher und doch tatsächlich Mitleid. Sie sind schon ganz schön geplagt und werden geächtet für ihre Sucht. Überaus gelungen fand ich auch die innerliche Entwicklung unserer Hauptfigur, von überaus korrektem Geschäftsmann, zum kalten kalkulierenden Mörder, der sich nach der nächsten lustvollen Zigarette sehnt. Da sieht man mal wieder, was so eine Sucht mit einem anstellt, vor allem wenn der Hypnotiseur auch noch pfuscht. Aber bei allem Spaß und Heiterkeit, die Morde natürlich mit einberechnet, lässt der Autor die Realität nicht aus dem Auge, denn wir wissen Fabrice bekommt seine Strafe, so schafft Antoine Laurian es, die ganze Geschichte nicht nur als Klamauk abzustempeln.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel Lesespaß ich damit hatte. Übrigens schaue ich mir jetzt meine Kollegen genauer an, wenn sie vom Aufhören sprechen, da gibt es mir zu viele Raucher im Büro, und wenn die alle zum Hypnotiseur gehen, dann gibt es auch hier Tote. So was sollte man dann doch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Was mir auch gefallen hat, waren doch so einige kreative Planzüge, solche Morde hat man auch nicht immer, ausgefallen und raffiniert, so ein Raucher hat viel Zeit für manchen Clou. Ich fand es wieder ganz gelungen und ein wahrer Genuss und meine Antoine Laurain Dosis ist wieder aufgefüllt, fragt sich nur, wie lange es anhält.

Die Zigarette danach ist ein wirklich schwarz humoriger Lesespaß, der mit Raffinesse und Einfallsreichtum erzählt wird. Für herrlich leichte und amüsante Lesestunden, ohne Nebenwirkungen.
 

Henry und ich stehen auf bösen schwarzen Humor und kamen hier voll auf unsere Kosten, dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:
 
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Über den Autor:
 


Antoine Laurain arbeitete als Drehbuchautor und Antiquitätenhändler in Paris. Er ist in Frankreich ein gefeierter Bestsellerautor. Mit Liebe mit zwei Unbekannten gelang ihm der internationale Durchbruch. Auch seine Romane Der Hut des Präsidenten, Die Melodie meines Lebens und Das Bild aus meinem Traum wurden weltweite Erfolge.

Quelle: Atlantik Verlag 
 

Vielen lieben Dank an den Atlantik Verlag für das  Rezensionsexemplar.



Samstag, 26. Januar 2019

Rezension: Sarah J. Maas * Catwoman: Diebin von Gotham City

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: dtv
ISBN-13:
978-3423762274
Preis: 18,95 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 2. Teil
Erscheinungsdatum: November 2018
Übersetzer: Michaela Link 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Selina Kyle steht im Ring und das alles nur für Geld, denn das braucht das junge Mädchen nun mal, um ihre Schwester zu beschützen. So wird aus einer Schülerin, eine Straßendiebin, die sich durch das Leben boxt, bis sie verhaftet wird. Dort bekommt sie die Wahl, entweder Haft oder eine ganz besondere Ausbildung. Selina nimmt nur unter der Bedienung, dass für ihre Schwester gesorgt wird, an. Jahre später kehrt sie nach Gotham City zurück, unter falschen Namen und mit bösen Absichten. Tagsüber ist sie das verwöhnte reiche Partygirl Holly und nachts schleicht sie durch die Schatten und verübt die größten Raubüberfälle. Als Holly rückt ihr tagsüber der unwiderstehliche Nachbar immer näher und nachts nimmt Batwing ihre Verfolgung auf. Selinas illegale Aktivitäten spitzen sich immer mehr zu und die Schlinge um ihren Hals wird immer enger. Was genau hat Selina vor? Welches Katz und Maus Spiel hat sie mit Batwing geplant? Und warum füllt sie sich zu einem Mann in Uniform hingezogen?

Meinung:
Superhelden sind, ja was Feines und gerade Gotham City hat eine ganz besonders düstere Aura. Ich bin nämlich ein Fan von Batman, diese Fledermaus hatte es mir schon immer angetan und unter allen zwielichtigen Gegnern mochte ich Catwoman besonders gern. Da gab es die Version von Michelle Pfeiffer, die die schüchterne Sekretärin gespielt hat und der man so böse gekommen ist, das sie sich zur Catwoman erhoben hat. Oder auch die Version von Anne Hathaway, die sich wirklich als Diebin aufgeführt hat und sich nicht nur auf Diamanten gestürzt hat. Beide ganz unterschiedlich und doch sehr faszinierend und nun taucht sie hier auf. Eine Superheldin, vielleicht nicht, aber auf jeden Fall treibt sie ihre Spielchen, und wie es mir gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Wir steigen in die Geschichte auch direkt hart ein. Selina gehört einer Mädchengang an, damit sie für den Lebensunterhalt für ihre Schwester und sich aufkommen kann, nimmt sie an Kämpfen teil. Diese sind brutal, aber sie ist ein Champion und ungeschlagen. Doch trotz, das sie alles unternimmt, um den Schein zu wahren, kommt das Jugendamt und die Polizei und macht ihr Leben kaputt. Nimmt ihr alles weg und stellt sie vor eine ungerechte Wahl. Selina opfert alles und durchläuft eine äußerst üble Ausbildung, um gestärkt und mit falscher Identität in ihre Geburtsstadt zurückzukehren und sich zu rächen. Dabei hat die Autorin das geschafft, was die Figur Catwoman so ausmacht, nämlich die Gratwanderung zwischen Gut und Böse. Catwoman ist zwar eine Meisterdiebin und hat gehörig Spaß daran die Justiz zu ärgern, aber so richtig böse ist sie dabei nicht. Menschenleben sind ihr was wert und sie greift auch mal als Helferin ein, das macht die Figur zu etwas Einzigartigem und ich mag, sie unheimlich gern. Die Autorin hat für mich hier ganz großartige Arbeit geleistet und dieses Ungleichgewicht toll dargestellt.

Die Geschichte an sich ist passend in die Gotham City Welt eingeflochten und überzeugt durch ihre dunklen Schatten und Figuren. Davon hat Sarah J. Maas auch einige mitspielen lassen und das hat mich wirklich überrascht, denn Catwoman wird nicht lange allein arbeiten und bekommt Unterstützung von der Damenwelt der Nacht. Eine überaus interessante Wahl und nochmals eine gute Untermalung für unsere Heldin. Während also Catwoman die Nacht unsicher macht und damit recht erfolgreich den bösen Jungs zeigt, wer hier das sagen hat, hat Holly ganz andere Probleme. So eine Lady der High Society muss ja ihr Leben mit schönen Dingen füllen und äußerst gelangweilt daher kommen. Leider gehört ihr Nachbar Luke Fox auch zu dieser Schicht mit viel Geld und so muss sie als Holly verdammt aufpassen. Allerdings lässt sie Luke nicht ganz kalt, denn er scheint auch so seinen Schein zu wahren und je öfter sie Zeit zusammen verbringen, umso schwerer wird es, alle inneren Türen auch geschlossen zu halten.

Ich muss gestehen, dass ich den Mittelteil etwas zäh fand, klar müssen sich alle Figuren einfinden, aber ständig von Überfall hier und da zu lesen, fand ich jetzt nicht so erfrischend. Auch fand ich die umeinander rum Tanzerei von Luke und Selina nicht ganz gut gelungen. Da war erst lange nix, um dann auf einmal große Gefühle erstrahlen zu lassen, da hätte ich mir mehr gewünscht. Auch das Luke ein bisschen sehr blass wirkte, der Arme hatte hier mehr mit sich selbst zu kämpfen, als sich zu verlieben. Dazu kam, das Batwing irgendwie immer den kürzeren gezogen hat und man wirklich zwischendrin an seinen Fähigkeiten böse Kerle hinter Schloss und Riegel zu bringen, gezweifelt hat. Da bekam er eine Chance sich als Held der Stadt, in Abwesenheit von Batman, zu beweisen und er rannte eher seiner Form nach. Auch fand ich bisschen blöd, dass er seine Umgebung immer ausloten musste und seine Erfolgschancen sehr gering lotete, während Catwoman voll präsent rein rauschte, fand ich nicht ganz fair. Aber das sind nur Kleinigkeit, die mir aufgefallen sind, den Lesespaß hat es nicht beeinträchtig und meinen Faible an der Heldin kein bisschen getrübt.

Catwoman ist eine toll erzählte Geschichte, die den Glanz der Heldentaten von Gotham City widerspiegelt. Dazu kommt, dass die actiongeladene Catwoman gut eingefangen und ihre zwei Seiten richtig schön verschmolzen wurden. Ich hatte fabelhafte Lesestunden und es macht so richtig Lust, sich wieder mal einen Batman Film anzuschauen. Was bin ich nun auf den nächsten Helden gespannt.
 
Henry und ich hatten heldenhaftes Lesevergnügen und vergeben vier Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Sarah J. Maas wuchs in Manhattan auf und lebt seit einiger Zeit mit Mann und Hund in Pennsylvania. Bereits mit dem ersten Entwurf zu ›Throne of Glass‹ sorgte sie für Furore: Mit 16 veröffentlichte sie ›Queen of Glass‹ (so der damalige Titel) auf einem Online-Forum für Autoren und initiierte damit eines der frühesten Online-Phänomene weltweit. 

Quelle: dtv Verlag


DC Icons - Reihe:

https://www.genialokal.de/Produkt/Leigh-Bardugo/Wonder-Woman-Kriegerin-der-Amazonen_lid_34702967.html?storeID=barbershttps://www.genialokal.de/Produkt/Marie-Lu/Batman-Nightwalker_lid_37425461.html?storeID=barbers

Wonder Woman: Rezension I Batman - Erscheinungsdatum: 31.01.2019

Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 23. Januar 2019

NEUES auf dem Büchermarkt ...

Hallo meine Bücherfreunde,

es gibt Autoren die haben so knaller Bücher, dass man einfach restlos begeistert zurückbleibt, aber dann kommt nichts Neues und man verliert den Fokus auf diesen Einen. Was ja auch alles verständlich ist, denn es kommen im Jahr so viele Neuerscheinungen raus, das selbst der einfache Leser, den Überblick schnell verliert. So blätterte ich durch die Frühjahrsvorschauen und blieb bei einen Namen hängen, nicht mal am Cover, sondern an dem Namen, der erweckte  direkt Buchfreude in mir und ob es auch so bei euch ist, probieren wir direkt mal aus. Also schaut her:


Nichts weniger als ein Wunder
Verlag: Limes
Erscheinungsdatum: 04.02.2019

Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.


Na, hat es bei euch auch direkt geklingelt? Mir viel sofort "Der Joker" und "Die Bücherdiebin" ein, zwei Bücher, die ich gelesen habe und die mich beeindruckt haben. Nun kommt also was Neues und ich finde, es klingt etwas unsagend, zumindest kann ich mir noch nicht ganz was darunter vorstellen, aber der Autor hat Vorschusslorbeeren und so ist es direkt auf meiner Wunschliste gewandert und wird ganz bestimmt gelesen, denn neugierig bin ich ja schon. Was sagt ihr zum Buch? Wer hat es auf der Wunschliste stehen? Und wem konnte der Autor auch so begeistern?

Ganz liebe Grüße
Eure, sich ins Taschentuch schnäuzende, Sharon
 

Montag, 21. Januar 2019

Rezension: Nikola Scott * Zeit der Schwalben

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Wunderlich
ISBN-13: 978-3805200370
Preis: 19,95 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: August 2017
Übersetzer: Nicole Seifert 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Es ist der erste Todestag von Elizabeth Harington und die Familie findet sich zusammen ein, um sich gegenseitig in ihrer Trauer zu stützen. Zumindest findet, die jüngste Tochter, dass das so sein muss und die Familie beugt sich ihren Willen. Aber keiner hätte mit dem Ausgang des Tages gerechnet. Kurz bevor sich die beiden Schwestern nämlich trennen, klingelt es an der Tür und eine unbekannte Frau steht vor ihnen. Diese behauptet ihre Schwester zu sein, und zwar die Zwillingsschwester von Adele, des ältesten Kindes von Elizabeth. Das schlägt ein wie eine Bombe, Adele ist verwirrt, hatte der unbekannte Mann eben am Telefon ihre Mutter, nicht von neuen Spuren gesprochen? Trotz ihres Gefühlssturms möchte Adele der Sache auf dem Grund gehen. Welche Geheimnisse hatte ihre Mutter vor ihr? Was ist dieser starken unterkühlten Frau passiert? Und ist ihr Vater, nicht ihr Vater? Adeles Suche beginnt ...

Meinung:
Zeit der Schwalben hat mich zuerst mit seinem zauberhaften Cover eingefangen, da hat der Verlag, richtig gut arbeite geleistet, denn ich bin sonst kein Familiengeheimnis Leser. Aber irgendwie hatte mich diese Geschichte total angesprochen und dann durfte ich vorab, der Autorin lauschen. Nun endlich habe ich die Zeit gefunden um es zu lesen, und ob ich nun solcher Literatur mehr Aufmerksamkeit schenke, erzähle ich euch nun.

Adele ist hier die Hauptprotagonistin, und obwohl sie das älteste Kind der Haringtons ist, bleib sie immer im Schatten ihrer Geschwister stehen. Sie ist die Enttäuschung, der Familie, oder besser von ihrer Mutter, denn sie ist nicht Architektin oder Ärztin geworden, hat ihr Potenzial nicht ausgenutzt und nach den Sternen gegriffen. Ihre Leidenschaft war immer das Backen, und so ist sie Bäckerin und Konditorin in einem kleinen Geschäft und damit recht glücklich. Allerdings fühlte es sich im Hause ihre Eltern nie als genug an, dass man darauf stolz sein kann und sich mit allen ebenbürtig fühlt. So ist Adele hier eher die Ruhige, die Stille und die Gutmütige, die ihre Geschwister bestärkt und alle Seitenhiebe einsteckt. Die Klügere gibt halt nach. In den Augen ihrer Mutter kommt Adele sich immer zu weich, gefühlsduselig und zu nix zu gebrachen vor und genau das macht sie zu einer starken und sympathischen Figur, die ich schnell mochte und unbedingt durch die Buchseiten hindurch begleiten wollte. Sie ist der Anker in der Geschichte und ihr Leben soll sich auf den Kopf stellen, als ihre Zwillingsschwester vor der Tür steht.

Der zweite Erzählstrang führt uns in die Vergangenheit zu einem jungen Mädchen, die sich 1958 ein Tagebuch kauft und uns von ihrem Leben erzählt. Davon, dass ihr Vater ein strenger gläubiger und kalter Mann ist und von einer Mutter, die das genaue Gegenteil verkörpert, aber sterbenskrank dahinsiecht. Dieses junge Mädchen heißt Elizabeth Holloway und soll ihre Sommerferien in Hartland verbringen, auf Wunsch der Eltern. Ungern verlässt sie die Mutter, weil sie doch eigentlich bei ihr sein möchte und trotz der herrlichen Landschaft und der großartigen Familie kommt sie nur langsam aus ihrem Schneckenhaus. Dass dieser Sommer, ihr ganzes spätere Leben beinträchtigen wird, ahnt die junge Elizabeth da noch nicht, sondern genießt ausgelassen, vergnüglich ihr unbeschwertes Lachen. Später wird sie einen schweren Weg beschreiten müssen, der sehr viel von ihr abverlangt.

Klar, ihr könnt es schon ahnen, die Autorin hat natürlich der Mutter von Adele diese Rückblenden gewidmet und so können wir zeitgleich alles Verfolgen. Der Schock von Adele, ihr Leben als Lüge zu hinterfragen und was mit dieser Frau, die ihre Schwester sein soll, anzustellen. Dazu der ständige Familientwist, und die eigene Existenz steht auch auf wackeligen Beinen. Aber Adele hat es auch satt, immer zurück zustecken und will jetzt endlich wissen, warum sie bei ihrer Mutter aufwachsen durfte und ihre Schwester nicht. Warum man es ihr nie gesagt hat und warum sie immer milde belächelt wurde. Stück für Stück wagt sie sich an die Vergangenheit. Passend zu dem Geschehen bei Adele, liest man die Lebensgeschichte von Elizabeth und ich kann euch sagen, das Leben als Frau in den Fünfzigern, war kein Spaß. Diese Rückblenden zeigen extrem auf, wie wichtig unsere Gleichberechtigung ist und wie sich die Frauen zu der Zeit, als zweite Wahl gesehen haben mussten. Ein Fehler und du bist eine Ausgestoßene der Gesellschaft, aber ich möchte hier nicht zu viel verraten, den Schock und die Wut, die man beim Lesen empfindet, sollte jeder selber hautnah erleben.

Nikola Scott hat hier ein Familiendrama geschaffen, was sich unglaublich süffig lesen lies. Was einen gedanklich durch den Tag begleitet und an einigen Stellen wirklich innehalten lies, um darüber nachzudenken. Es ist unglaublich, wie damals mit Menschen verfahren wurde und auch heute schockiert es einen sehr. Auch die Figuren hat die Autorin mit ganz viel Liebe zum Leben erweckt und ich fand sie absolut realistisch und entzückend. Man hat Adele und Elizabeth gern begleitet, mit ihnen mitgefiebert und das Rätsel langsam aufgedeckt. Da hat Nikola Scott einen richtig guten Geschichtsaufbau gewählt und die Entwicklung geschickt und raffiniert geschildert. Großartig fand ich auch, dass sie die Schwere, die sich doch durch die Geschichte trägt, mit kleinen netten Ideen aufgeheitert hat, dieser Andrew, war Gold wert und auch einige Lacher waren vorhanden. Was soll ich noch groß sagen, ich war überrascht, wie gut mir das alles gefallen hat, und glaube, ich muss doch ab und zu mal mein Unwohlsein bei Familiengeschichten überwinden, da verpasse ich doch wirklich was.

Zeit der Schwalben war unglaublich herzlich, aufwühlend und so packend.


Henry und ich hatten ein großartiges Lesevergnügen und vergeben dafür die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:

Nikola Scott ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Nach dem Studium arbeitete sie jahrelang in verschiedenen Verlagen in Großbritannien und den USA. Sie lebt inzwischen mit ihrer Familie in Frankfurt. Bei Wunderlich erschien von ihr bereits "Zeit der Schwalben".



Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag für das  Rezensionsexemplar.

Freitag, 18. Januar 2019

Rezension: Marie Lu * Warcross: Das Spiel ist eröfnet

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Loewe
ISBN-13:
978-3785587720
Preis: 18,95 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: September 2018
Übersetzer: Sandra Knuffinke und Jessika Komina
 
 
 
 
Inhalt:
Emika Chen steht das Wasser bis zum Hals, das Geld ist knapp, aus der Wohnung zu fliegen, steht kurz bevor und es kommt kein gescheiter Kopfgeldjägerjob rein. Sie ist kurz vor der Verzweiflung und versucht, sich mit dem größten Videospiel der Welt abzulenken. Warcross. Wie gut, das die Meisterschaft kurz vor ihrem Beginn steht und das Eröffnungsfest am Abend stattfindet. Emika schiebt alle Sorgen beiseite, lockt sich ein und steht mitten in einer anderen Welt und der Verlockung, doch noch an Geld zu kommen, in dem sie dort etwas klaut, immerhin ist sie eine hervorragende Hackerin. Sie schafft die Glanzleistung, nur zu dumm, dass sie dabei für alle Zuschauer sichtbar wird. Emika wird über Nacht berühmt und kommt mit einem Schlag auch ihrem großen Idol, Hideo Tanaka, Erfinder von Warcross näher. Dieser engagiert sie auf der Stelle, um einen Hacker ausfindig zu machen, der die Meisterschaft sabotieren möchte. So steht Emika als Wildcard mitten im Spiel und muss den Drahtseilakt zwischen Ermittlung und Spiel hinbekommen, und als ob das nicht ausreicht, spielt auch noch ihr Herz verrückt. Was wird Emika herausbekommen? Was steckt hinter dem geheimnisvollen Hacker? Und bei wem wird Emika ganz schwach?

Meinung:
Ich kenne schon die Legend Trilogie von der Autorin und damit hat sie sich direkt in mein Herz geschrieben. Großartige Figuren und eine tolle Geschichte, die einfach nur fesselnd war, haben mich total überzeugt. Nun hat sie mit Warcross ein neues Kapitel aufgeschlagen und sich der Welt der Gamer zugewandt und was soll ich sagen, ich bin gespannt. Ob es mir als nicht virtueller Spieler gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Emika Chen ist allein auf der Welt. Von der Mutter verlassen und der Vater viel zu früh verstorben, musste sie in ein Waisenhaus, aber dort hielt sie es nicht lange aus. So ist ihr Weg nicht der Leichteste, aber diese junge Frau mit den Regenbogenfarbenden Haaren ist eine Kämpferin. Aufgeben ist keine Option. So schlägt sie sich als Kopfgeldjägerin durch, riskiert gern einiges und ist eine meisterhafte Hackerin und immer schön unter dem Radar der Öffentlichkeit. Aber klar hat Emika auch ihre stillen Momente, ihren Vater vermisst sie sehr und sie himmelt den unerreichbaren Hideo Tanaka heimlich an, er ist ihr ganz großer Held. Deshalb fällt sie auch aus allen Wolken, als sich ihr Leben nach ihren misslungen Hack so auf den Kopf stellt und sie in Tokyo Hideo höchstpersönlich selbst gegenübersteht. Und nicht nur der Traum geht in Erfüllung, nein, die beiden scheinen auch auf der gleichen Wellenlinie zu surfen. Was zu Beginn vielleicht eine Geschäftsbeziehung ist, nimmt mit der Zeit eine andere Wendung an.

Ich liebe Marie Lu für ihre Frauenfiguren, sie sind starke Persönlichkeiten, geben nicht schnell klein bei, vergessen nicht ihre eigenen Kopf und geben sich für einen Mann nicht komplett auf. Das allein, lohnt sich schon ihre Geschichten zu lesen. Dazu kommt nun die neue Welt, in der virtuelle ein wahrer Funkensprühregen herabrieselt. Die Menschen entfliehen ihrem Alltag und loggen sich in Warcross ein. Dort kann man sein, was man möchte und spielt sich in eine neue Sphäre. Ich glaube, diesen Aspekt haben schon einige andere Bücher aufgegriffen und schnell ist klar, dass das Leben ja trotzdem weitergeht und man nicht immer nur denn schönen Bildern glauben schenken darf. Aber der Mensch ist ja nicht immer schlau, da lässt man sich gern doch was vorgaukeln, um das reale Leben auszublenden. So haben wir zum einen das Bestaunen der virtuellen Effekte, aber auch Emikas Freude an wirklich handfesten und schönen Gegenden in der Realität. Dazu kommen dann noch die Gamerspiele, ich bin kein Gamer und das ist mir sonst schnuppe, aber im geschriebenen Wort, funktioniert es bei mir und die Autorin hat es wirklich bildreich, actiongeladen und spannend geschildert, man geht total mit, bei den Meisterschaftsspielen.

Außerdem und das hat mir besonders gefallen, war ihr Blick auf das Kritische, sich der Technik blind hingebende. Es ist das Eine, sich abends zu entspannen, aber sich dieser Welt komplett auszuliefern und nichts zu hinterfragen, stört mich ja schon heute. Hier treibt die Autorin es auf die Spitze und zeigt auf, dass was Gutes, auch durchaus seine Schattenseite hat und man dies auch sehr zum Schaden andere einsetzten kann. Ein ganz wichtiger Punkt in unserer heutigen Zeit und man kann nie genug darauf hinweisen. Und obwohl ich hier den Finger hebe, hatte auch meine romantische Seite ihren Spaß. Marie Lu kann ganz entzückend über ein anbannendes Liebespaar schreiben und man hat dann selbst Schmetterlinge im Bauch und dieses Seufzen in den Augen mit den Gedanken, ach sind die süß, da wird man ganz gefühlsdusselig, herrlich. So, ich fürchte, ich habe jetzt so viel gelobt, das man meine kritischen Worte nicht mehr lesen mag, manchmal konnte ich nämlich das Buch gut weglegen und vergessen. Also muss der Spannungsbogen nicht ganz so reißerisch gewesen sein. Obwohl mich das alles ziemlich gut unterhalten hat, fehlte mir hier wohl der Große, ich kann nicht mehr aufhören Punkt.

Für mich war Warcross, spannend, actiongeladen und eine ziemlich gute Unterhaltung, mit kritischem Blick auf unsere Welt. Ein unglaublich gut gelungener Auftakt und ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten und finalen Teil weiter geht.
 

Henry und ich lieben einfach die Figuren von Marie Lu und dafür gibt es vier Bücherpunkte:
 
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Über die Autorin:
 


Marie Lu, Autorin der Bestseller-Trilogie Legend, wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei den Disney Interactive Studios, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und drei Hunden in Santa Monica, nahe dem Meer. Ihre wenige Freizeit verbringt sie mit Lesen, Zeichnen, dem Spielen von Assassin´s Creed und Im-Stau-Stehen.
 
Quelle: Loewe Verlag


Warcross - Dilogie:

https://www.genialokal.de/Produkt/Marie-Lu/Warcross-Neue-Regeln-neues-Spiel_lid_38654521.html?storeID=barbers
 
2. Teil I Erscheinungsdatum: 11. Februar 2019

Vielen lieben Dank an den Loewe Verlag für das  Rezensionsexemplar.