Montag, 11. März 2019

Rezension: Wiebke Lorenz * Einer wird sterben


Broschiert: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz
ISBN-13:
978-3651025417
Preis: 14,99 EUR
E-Book: 12,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Februar 2019 


Leseprobe? Kaufen? 


Inhalt:
Stella bemerkt am Morgen ein geparktes Auto auf der Straße, ein fremdes Auto, aber das Fahrzeug lässt sie, an ein früheres Model von ihrem Mann denken. Was hat Paul dieses Auto geliebt und welches Ende hat es genommen. So beginnt Stella ihren Tag und lässt die Gedanken hinter sich, allerdings steht das Auto auch am Abend genau dort wie am Morgen und auch die beiden Insassen sind immer noch da. Komisch, aber wer weiß. Stella versucht ihre Gedanken abzuschütteln, aber als der Wagen auch am nächsten Tag noch an der gleichen Stelle steht, wallt langsam Panik in ihr auf. Was hat das alles zu bedeuten? Sind sie wegen des Unfalls vor sechs Jahren hier? Und was wissen sie darüber wirklich? Aber nicht nur das Auto mit den beiden Personen macht Stella Sorgen, nein auch die sich immer mehrenden Zufälle und Andeutungen machen ihr Angst. Dazu kommt, dass sie ganz alleine ist, denn Paul ist als Pilot auf Reisen. Wird Stella den Albtraum überstehen? Hat es wirklich mit ihr zu tun? Und was ist damals bei dem schlimmen Unfall passiert?

Meinung:
Wiebke Lorenz kenne ich von Lesungen und literarischen Begegnungen und finde, sie ist eine unglaublich tolle Frau und hat einen steinharten Humor, nur gelesen hatte ich bis jetzt noch nichts von ihr. Allerdings hatte ich das immer vor und deshalb auch schon einige Bücher hier liegen. Als mir damals das Programm vorgestellt wurde, musste ich auch direkt laut aufjauchzen, als ich ihren Namen gelesen hatte und dachte nur, das Buch klingt nach meinem Beuteschema. Nun wird es wirklich mal Zeit für die Crimelady der Psychothriller. Ob sie mich nun umgehauen hat, erzähle ich euch nun.

Das Buch hatte ich zu einem Arztbesuch mitgenommen, weil ich dachte, da hast du Ruhe und jede Menge Zeit, aber Pustekuchen, diesmal hatten sie ihren Zeitplan perfekt im Griff und ich kam über den Anfang gar nicht raus. Putzig finde ich auch immer, das mich der Arzt und auch sein Personal fragen und wie ist es, diesmal war meine Antwort: Ich bin gerade einmal über die erste Seite hinaus, aber es ist genial geschrieben, ich habe eine Gänsehaut, wenn das so weitergeht, ist das Buch der Hammer.

Somit fangen wir doch auch beim Anfang an, der auch zugleich das Ende ist. Hier spricht jemand von unendlich großen Gefühlen, von Sehnsucht, aber auch dem Wissen, das es so enden musste, mit Blut und dem Tod. Die Worte waren so eindringlich, dass man erst mal schlucken und sich sortieren musste, aber auch die Gedanken sprudelten hier direkt los. Wer stirbt? Warum? Was ist passiert? Und so hat die Autorin schon einen unglaublichen Start hingelegt, zum Weiterlesen. Ich würde mal sagen, besser geht es nicht, um seinem Leser zu fesseln.

So lernen wir nun im ersten Kapitel Stella kennen. Sie lebt mit ihrem Mann in einem guten Viertel in Hamburg und hält sich aus allem raus. Geht shoppen, macht Yoga und sehnt sich nach der Rückkehr ihres Mannes. Sie hätte nie gedacht, das sein Job, als Pilot, ihnen so viel gemeinsame Zeit rauben würde. Stella lebt die Idylle und lässt dem Leser in dem Glauben, alles ist perfekt und dann kommen die kleinen Risse. Dieses Auto vor der Tür verunsichert sie, dass sie allein im Haus ist, macht sie panisch und überhaupt, lauern überall Geheimnisse. Erst langsam zieht die Autorin den rosa Schleier und für mich kamen die Unklarheiten erst Stück für Stück an die Oberfläche. Ab da konnte man gar nicht mehr aufhören zu lesen, denn ist das wirklich alles so passiert, oder schleicht sich da etwa auch Hirngespinste mit hinein. Außerdem wundert man sich über diese Ehe, auf welchen Grundstein ist diese Partnerschaft gebaut und was verbirgt sich wirklich hinter diesen Unfall, der ihr Leben seit sechs Jahren bestimmt.

Wiebke Lorenz hat einen fesselnden und an die Seiten bindenden Schreibstil, einen Spannungsaufbau vom Feinsten und sorgt dabei selber für ein Wechselbad von Vermutungen und Gefühlen. Mit ihrer Hauptfigur Stella treibt sie ein raffiniertes Spielchen für den Leser. Zuerst denkt man sich, ohje die naive reiche Ehefrau, dann schwingt man um und bekommt die Frau dahinter gar nicht recht zu packen. Es ist wie in einem Labyrinth, man weiß nie, welche Biegung man nehmen soll und ob diese bei Stella auch zum eigentlichen Kern, ihres Inneren auch führt. Man weiß irgendwann nicht mehr so recht, mag ich diese Person, oder ist sie mir einfach zu abgefahren. Dieses Pingpong Spiel lässt einen durch die Seiten fliegen und sorgt für richtig gute spannende Unterhaltung. Dabei lässt die Autorin noch die liebe Nachbarschaft mit einfließen und man entdeckt immer mehr Unglaubliches. Es ist wirklich eine Geschichte, die die Menschen gut heran zoomt und einiges aufdeckt, was man vielleicht gar nicht so gern sehen möchte.

Für mich war es eine unglaublich spannende Lesezeit und auch, wenn für mich das Ende ein bisschen zu fett war, passte es recht gut hinein. Einer wird sterben wird einen nicht loslassen, bis man es zu Ende gelesen hat. Irre gut gemacht.

Henry und ich hatten aufregende und eindringliche Lesestunden dafür gibt es die vollen Bücherpunkte:

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Über die Autorin:
 


Eine kurze Pressemeldung brachte Wiebke Lorenz auf die Idee für ihren Psychothriller »Einer wird sterben«: Über eine Woche lang parkte ein Pärchen im Auto in einer ruhigen Straße, ohne auszusteigen. Und niemand verstand, weshalb. Wiebke Lorenz war davon so fasziniert, dass sie die Geschichte gleich im Kopf weiterspann. Was, wenn diese Leute etwas wüssten, was keiner wissen darf? So ergeht es ihrer Hauptfigur Stella im Roman, gemeinsam mit ihr durchlebt der Leser Tage voller Angst und weiß nie, welche doppelten Böden die Geschichte noch bereithält. Genau dafür wird Wiebke Lorenz von ihren Fans geliebt, und die Presse verglich ihre psychologischen Höllenritte mit denen Sebastian Fitzeks. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg.


Vielen lieben Dank an den FISCHER Scherz für das  Rezensionsexemplar.

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