Mittwoch, 17. Februar 2021

Rezension: Neal Shusterman * Scythe: Das Vermächtnis der Ältesten

Gebundende Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: Sauerländer
ISBN-13: 978-3737355087
Preis: 19,99 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Reihe: 3. Teil
Erscheinungsdatum: November 2019
Übersetzer: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze und Andreas Helweg




Inhalt:
Seit der Zerstörung Enduras hat sich die Welt sehr verändert. Die Mächte haben sich verschoben, die Regeln geändert und die Angst ist in jeder Menschenseele eingezogen. Das Scythetums erlebt gewaltige Umbrüche, der Thunderhead ist verstummt und die Menschheit suchen nach neuen Wegen. Dabei erleben die Tonisten einen ungeahnten Aufschwung und haben sogar einen Erleuchteten unter sich. Aber was ist mit Rowan und Citra, wird man sie finden? Können sie ihren Kampf wieder aufnehmen? Oder ist es für alle zu spät?

Meinung:
Was habe ich mich auf das Finale gefreut, ich konnte es kaum abwarten und dann trat mein übliches Problem auf den Plan. Nämlich, wenn ich eine Reihe besonders mag, habe ich Angst vor dem Abschied und so schob ich das Finale vor mich her. Nun aber habe ich mir Teil 1 und 2 per Hörbuch angehört und alles aufgefrischt, so konnte es also in die letzte Runde gehen. Ob ich genauso begeistert bin wie sonst, erzähle ich euch nun.

Ich fürchte, ein bisschen verraten muss ich schon, das ist ja immer das Problem bei Reihen, man muss sich auf den Vorband beziehen. Der Weltrat des Scythetums ist vernichtet, Rowan und Citra eingesperrt in einem Tresor auf den Meeresboden und der Thunderhead ist für alle verstummt, außer für Grayson Tolliver. So jubiliert Scythe Goddard und erhebt sich zur Macht herauf. Seine Herrschaft lässt die Menschen erzittern, seine Kollegen und Kolleginnen haben die Gegenwehr der alten Garde aufgegeben, einstige Gebote wurden aufgehoben und die Schreckensherrschaft hat begonnen. Dazu kommt die Stille vom Thunderhead, der die Menschen noch mehr verunsichert und es gibt nur einen, der noch mit ihm kommuniziert und das ist Grayson, der somit für die Tonisten immer wichtiger wird. Drei Jahre soll es dauern, bis man am Meeresboden zwei Tote findet und sie ins Leben zurückruft.

So sind die Rollen von Citra und Rowan alles andere als wichtig, wegweisend oder überhaupt erwähnenswert. Citra vielleicht schon noch, indem sie die Öffentlichkeit auf Goddards Vergangenheit hinweist. Aber was Rowan angeht, ist es wie immer, ein Weg des Schmerzes und was dieser alles ertragen muss, kann man schon gar nicht mehr lesen. Somit hat sich aber das Gewicht verlagert, Grayson bekommt eine bedeutende Rolle, denn sein Weg ist auch der des Thunderheads und dieser hat so einiges vor. Auch die Wege von Goddard werden beschrieben und dieser Weg ist kaum zu ertragen.

Neal Shusterman zieht also so viele Stricke, lässt sich aber auch viel Zeit und so hat der letzte Band so manche Längen. Wir erleben einige interessante Entwicklungen mit, tauchen ab in die Vergangenheit, erfahren so manchen Schlüsselmoment und werden auf das Finale vorbereitet. Ganz klasse finde ich, dass der Autor so viele politische und gesellschaftliche Aspekte mit einbringt und somit einen Spiegel zu unserer Gegenwart aufbaut. Tja, und was lernen wir, die Technik und der Fortschritt schreiten immer voran, nur der Mensch bleibt auf der Stelle stehen. Es ist doch erstaunlich, dass der Mensch einfach nichts Neues dazu lernt und selbst die Geschichte sich immer wiederholt. Ist die Menschheit überhaupt zu retten? Neal Shusterman hat dazu eine Lösung und im Grunde ist seine Geschichte auch somit zum Schluss gebracht. Eine tolle Trilogie, die zum Nachdenken anregt, die durch tolle Wendungen und einem klasse Paar besticht. Allerdings sind unsere Helden hier sehr blass und das hat der Geschichte nicht gutgetan.

Scythe ist eine Trilogie, die mich überraschte, fesselte und in den ganzen Dystopie-Büchern auffällig anders war. Was der Autor hier geschaffen hat, ist zum einen recht brutal, aber auch ein Spiegelbild unserer jetzigen Welt, wohin alles führen könnte, abwegig, zumindest auf keinen Fall. Eine Geschichte, die den Leser einiges anders betrachten lässt, mit einem erwachsen umgeht und aber auch das Fünkchen Hoffnung nicht aus den Augen verliert. Auch wenn für mich der Abschluss der schwächste Band war, ist es ein gelungener Ende und diese Reihe bekommt einen besonderen Platz in meiner Lesewelt.

Scythe, das Vermächtnis der Ältesten ist ein gelungener Abschluss, auch wenn es mir stellenweise zu langatmig war, muss man einfach wissen, wie es endet. Eine gelungene Trilogie und Neal Shustermann ist ein Autor, der es drauf hat.

Henry und ich sind zufrieden mit dem Finale, auch wenn es nicht so klasse war wie seine Vorgänger, deshalb drei Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 
 
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, ist in den USA ein Superstar unter den Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award.
 
 
Scythe - Reihe:
 
https://www.genialokal.de/Produkt/Neal-Shusterman/Scythe-01-Die-Hueter-des-Todes_lid_32821425.html?storeID=barbers

1. Teil I Rezension 2. Teil I Rezension
 
Vielen lieben Dank an den Sauerländer Verlag für das  Rezensionsexemplar.   
 

2 Kommentare:

  1. HI du
    wow nur drei Sterne für den Abschluss? Kann ich sogar verstehen. Dennoch hat der Autor wahnsinnig tolle Ideen und ich hoffe das der Film bald zur Reihe erscheinen wird :). Kennst du schon die anderen Bücher vom Autor?

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    1. Hallo Nicole,

      ja, nur drei Sterne. Im Vergleich zu den anderen Bänden, war hier etwas die Luft raus und durch die vielen Handlungen wurde es recht langatmig. Aber es war eine geniale Trilogie und ich kann sie nur jeden ans Herz legen. Bis jetzt habe noch nichts weiter von ihm gelesen, aber Nachschub liegt hier schon.

      Vielen Dank für dein Kommentar und deinen Besuch.
      Liebe Grüße
      Sharon

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