Verlag: S. Fischer Verlag
Meinung:
Dieses Buch ist mir durch sein auffälliges Cover ins Auge gesprungen. Es klingt nach Abenteuerroman und die Mischung aus chinesischen Einwanderern und dem Wilden Westen fand ich superspannend, so musste ich dieses Buch einfach lesen. Zudem habe ich dann auch noch gesehen, dass diese Geschichte letztes Jahr 2020 zu Obamas Lieblingsbüchern zählte, also wenn das kein Omen ist, dann weiß ich es auch nicht. So erzähle ich euch nun, wie mir die Geschichte gefallen hat.
Die Geschichte wird in vier Teilen erzählt und Lucy ist hier die Hauptprotagonistin. Lucymädchen, wie sie von ihren Eltern immer genannt wurde, ist die älteste Tochter von Ba und Ma und der Einstieg in dieses Buch beginnt mit ihrem Status als Vollwaise. Sie finden ihren Ba tot auf und die Frage ist, wie können sie ihn anständig begraben, von den Bewohnern dieser Gegend können sie sich keine Hilfe erhoffen und trotzdem versuchen sie es. Die Erkenntnis, sie sind weiterhin die Außenseiter und können nichts erwarten. So beschließen die Geschwister, alles hinter sich zu lassen und die Flucht nach vorn zu wagen. Mit einer Pistole, einem geklauten Pferd, das die Kiste ihrer toten Mutter trägt mit den Überresten des Vaters. Sie kämpfen sich durch, dabei muss Lucy mit ihren zwölf Jahren gut auf Sam aufpassen, das wurde ihr immer eingetrichtert und doch fühlt sie sich dem Versagen immer ganz nah. Ihr Leben war bis dahin immer mit Verlust und Ängsten durchwoben am Rande der Gesellschaft, keiner möchte etwas mit diesen ungewöhnlich aussehenden Menschen zu tun haben, Arglist, Missgunst und Unterstellungen begleiten ihren Weg, dabei möchte Lucy nur eins, weiß sein wie alle anderen und lernen. Sie versucht unsichtbar zu werden und wünscht sich doch Teil von allem zu sein. Ganz anders ist Sam, rebellisch, wütend, stapfend und mit einem Geheimnis. Sie sind sehr unterschiedlich wie Holz und Wasser und passen trotzdem gegenseitig auf sich auf.
Während wir also Lucy kennenlernen und ihr Leben entdecken wir doch einiges, was in Unklaren bleibt, nämlich das Leben der Eltern, was sie nämlich ihren Kindern nicht ganz offen erzählen. Diese Geheimnisse werden im Laufe des Buches nach und nach aufgedeckt und führen zu bessern Verständnis. Während die Mutter aus einem Land über dem Meer gekommen ist, kennt der Vater nichts anderes als die Hügel und das schwere Leben. So prallen Träume, Wünsche und Hoffnungen aufeinander, schweißen zusammen und bauen aufeinander auf. Es ist ein hartes Leben und die Autorin beschönigt nichts.
C Pam Zhang benutzt bei ihrem Buch eine sehr eindrucksvolle Sprache, dazu das historische Setting des Wilden Westens und die Zeit der Goldgräber. Eine Zeit, wo Menschen in ein Land kommen, mit großen Träumen und mit großen Enttäuschungen wieder abziehen. Es ist ein hartes Leben und gerade auch für Einwanderer noch ungerechter. Gesetze werden gemacht wie sie wollen, Rechte werden verwehrt und die Ohnmacht ist groß. Die Autorin spricht viele Themen an, das Ausmerzen der Indianer, der Missbrauch an der Natur, das ausrotten von Tieren und Flüssen und die Bereicherung der weißen Rasse. Hart, erbarmungslos, grausam und deshalb so wichtig. C Pam Zhang erzählt sehr stark, emotional, tief gehend und bildhaft von einer Zeit, die weit zurückliegt und doch sind die Probleme immer noch gegenwärtig. Der Mensch ist immer noch oberflächlich und lernt nicht dazu.
Diese Geschichte gibt unglaublich viele Eindrücke wieder, wie fühlt man sich als Kind ohne Herkunft, wie kann man dazu gehören und wie kann ich leben, ohne Scham und Misstrauen. Mich hat dieses Buch unglaublich gepackt, manchmal musste ich aufhören zu lesen, damit ich das Schicksal der Figuren besser sacken lassen konnte und trotzdem musst ich weiter lesen. Die Autorin hat dann auch noch ein Ende geschrieben, was einfach klug, groß und passend war. Was für ein Debüt, was für eine Geschichte und was für ein reichhaltiges Feld an nachdenklichen Themen, was trotzdem unterhält und Freude am Miterleben macht.
Wie viel von diesen Hügeln ist Gold, ist ein Buch über Erkennen und Finden, über Wahrheiten und ihre Schattenseiten. Stark erzählt, beeindruckend, packend und absolut empfehlenswert.
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Über die Autorin:
ISBN-13: 978-3103973921
Preis: 22,00 EUR
E-Book: 14,99 EUR
Reihe: 1/1
Erscheinungsdatum: Juli 2021
Übersetzer*in: Eva Regul
Inhalt:
Lucy und Sam stehen vor einem Problem, ihr Vater ist tot und sie wollen ihn unbedingt nach dem chinesischen Ritual begraben, aber dazu benötigen sie zwei Silberdollars für seine Augen. Allein stehen sie nun da, verlassen und von keiner Seite kommt Hilfe, so klauen sie ein Pferd und begeben sich auf die Flucht durch die Prärie. Durch karge Gegenden, Bisonknochen, trockene Flussbetten und die unbarmherzige Sonne als Begleiter suchen sie einen Platz für ihren Ba, damit seine Seele Ruhe findet. Aber nicht nur das Finden für einen Begräbnisplatz beschäftigt die beiden, sondern auch, wo ihr Platz im Leben ist. Als Einwandererkinder ist die Ablehnung groß, das Leben hart und das Gold hat ihnen auch kein Glück gebracht. Wo also sollen sie hin? Gibt es für sie einen Platz? Und kann der Wilde Westen ihnen auch etwas geben, ohne zu nehmen?
Meinung:
Dieses Buch ist mir durch sein auffälliges Cover ins Auge gesprungen. Es klingt nach Abenteuerroman und die Mischung aus chinesischen Einwanderern und dem Wilden Westen fand ich superspannend, so musste ich dieses Buch einfach lesen. Zudem habe ich dann auch noch gesehen, dass diese Geschichte letztes Jahr 2020 zu Obamas Lieblingsbüchern zählte, also wenn das kein Omen ist, dann weiß ich es auch nicht. So erzähle ich euch nun, wie mir die Geschichte gefallen hat.
Die Geschichte wird in vier Teilen erzählt und Lucy ist hier die Hauptprotagonistin. Lucymädchen, wie sie von ihren Eltern immer genannt wurde, ist die älteste Tochter von Ba und Ma und der Einstieg in dieses Buch beginnt mit ihrem Status als Vollwaise. Sie finden ihren Ba tot auf und die Frage ist, wie können sie ihn anständig begraben, von den Bewohnern dieser Gegend können sie sich keine Hilfe erhoffen und trotzdem versuchen sie es. Die Erkenntnis, sie sind weiterhin die Außenseiter und können nichts erwarten. So beschließen die Geschwister, alles hinter sich zu lassen und die Flucht nach vorn zu wagen. Mit einer Pistole, einem geklauten Pferd, das die Kiste ihrer toten Mutter trägt mit den Überresten des Vaters. Sie kämpfen sich durch, dabei muss Lucy mit ihren zwölf Jahren gut auf Sam aufpassen, das wurde ihr immer eingetrichtert und doch fühlt sie sich dem Versagen immer ganz nah. Ihr Leben war bis dahin immer mit Verlust und Ängsten durchwoben am Rande der Gesellschaft, keiner möchte etwas mit diesen ungewöhnlich aussehenden Menschen zu tun haben, Arglist, Missgunst und Unterstellungen begleiten ihren Weg, dabei möchte Lucy nur eins, weiß sein wie alle anderen und lernen. Sie versucht unsichtbar zu werden und wünscht sich doch Teil von allem zu sein. Ganz anders ist Sam, rebellisch, wütend, stapfend und mit einem Geheimnis. Sie sind sehr unterschiedlich wie Holz und Wasser und passen trotzdem gegenseitig auf sich auf.
Während wir also Lucy kennenlernen und ihr Leben entdecken wir doch einiges, was in Unklaren bleibt, nämlich das Leben der Eltern, was sie nämlich ihren Kindern nicht ganz offen erzählen. Diese Geheimnisse werden im Laufe des Buches nach und nach aufgedeckt und führen zu bessern Verständnis. Während die Mutter aus einem Land über dem Meer gekommen ist, kennt der Vater nichts anderes als die Hügel und das schwere Leben. So prallen Träume, Wünsche und Hoffnungen aufeinander, schweißen zusammen und bauen aufeinander auf. Es ist ein hartes Leben und die Autorin beschönigt nichts.
C Pam Zhang benutzt bei ihrem Buch eine sehr eindrucksvolle Sprache, dazu das historische Setting des Wilden Westens und die Zeit der Goldgräber. Eine Zeit, wo Menschen in ein Land kommen, mit großen Träumen und mit großen Enttäuschungen wieder abziehen. Es ist ein hartes Leben und gerade auch für Einwanderer noch ungerechter. Gesetze werden gemacht wie sie wollen, Rechte werden verwehrt und die Ohnmacht ist groß. Die Autorin spricht viele Themen an, das Ausmerzen der Indianer, der Missbrauch an der Natur, das ausrotten von Tieren und Flüssen und die Bereicherung der weißen Rasse. Hart, erbarmungslos, grausam und deshalb so wichtig. C Pam Zhang erzählt sehr stark, emotional, tief gehend und bildhaft von einer Zeit, die weit zurückliegt und doch sind die Probleme immer noch gegenwärtig. Der Mensch ist immer noch oberflächlich und lernt nicht dazu.
Diese Geschichte gibt unglaublich viele Eindrücke wieder, wie fühlt man sich als Kind ohne Herkunft, wie kann man dazu gehören und wie kann ich leben, ohne Scham und Misstrauen. Mich hat dieses Buch unglaublich gepackt, manchmal musste ich aufhören zu lesen, damit ich das Schicksal der Figuren besser sacken lassen konnte und trotzdem musst ich weiter lesen. Die Autorin hat dann auch noch ein Ende geschrieben, was einfach klug, groß und passend war. Was für ein Debüt, was für eine Geschichte und was für ein reichhaltiges Feld an nachdenklichen Themen, was trotzdem unterhält und Freude am Miterleben macht.
Wie viel von diesen Hügeln ist Gold, ist ein Buch über Erkennen und Finden, über Wahrheiten und ihre Schattenseiten. Stark erzählt, beeindruckend, packend und absolut empfehlenswert.
Henry
und ich fanden diese Geschichte sehr beeindruckend und so gibt es die vollen Bücherpunkte:
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Über die Autorin:
C Pam Zhang wurde 1990 in Peking geboren, ist aber hauptsächlich ein
Kind der Vereinigten Staaten. Sie hat bislang in dreizehn Städten gelebt
und ist immer noch auf der Suche nach einem Zuhause. Zahllose
Schreibstipendien wurden ihr verliehen, darunter das des renommierten
Iowa Writers' Workshops. Ihre Literatur erschien u.a. in Harper's Bazaar
und im New Yorker. »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« ist ihr
Debütroman, der in den USA zur hochgelobten Überraschungssensation des
Jahres wurde. Der Bestseller schaffte es sogar auf die Longlist des
Booker Prize und wurde 2020 zu einem von Obamas Lieblingsbüchern. Zhang
lebt zurzeit in San Francisco.