Mittwoch, 2. März 2022

Rezension: Paolo Riva * Flüssiges Gold: Commissario Lucas erster Fall

Broschiert: 302 Seiten 
ISBN-13: 978-3455013290
Preis: 16,00 EUR 
E-Book: 9,99 EUR 
Reihe: 1. Teil
Erscheinungsdatum: März 2022
 
 
 
 
Inhalt:
Es ist Markttag im idyllischen Montegiardino, die Sonne lacht, das Café ist gut besucht, die Stimmen vom Markt sind heiter und die Schlange am Olivenölstand wie immer lang. Commissario Luca liebt sein kleines Heimatstädtchen und schlendert über den Markt, um die ersten Steinpilze zu ergattern, dabei wird geplaudert, gelacht und sich verabredet. Bis ein Schuss fällt und das ruhige Treiben beendet. In Montegiardino passiert sonst nie etwas, das Höchste ist Mal ein Verkehrsdelikt und nun wurde eine Frau angeschossen. Luca eilt zur Hilfe und fordert Verstärkung an, aber hier steckt wohl mehr dahinter und Luca muss ermitteln. Wer hatte es auf Signora Gori abgesehen? Wer hat da geschossen? Und was verschweigen die Olivenbauern in dieser Region vor Luca?

Meinung:
Ein neuer Commissario steht am Start und der Verlag meinte, das wäre doch auch was für mich. Immerhin, wer sehnt sich gerade nicht nach Sonne, Ruhe und Unbeschwertheit, so schnappte ich mir direkt diesen Bella-Italia-Krimi und schnupperte in die Seiten und schwups waren 150 Seiten schon verschlungen. Ob mich nun Luca auch überzeugen konnte, erzähle ich euch jetzt.

Commissario Luca ist der italienische Bruno (Franzose und eine Figur aus der Buchreihe von Martin Walker). Ein Dorfpolizist, der gutes Essen liebt, seine Heimat willkommen heißt und für jeden im Ort ein Ohr hat. Dazu kommt, dass ihn die Damenwelt anhimmelt und erst recht einen Witwer mit einer kleinen Tochter. So lebt er auf dem Berg mit Emma und seinen drei Eseln, idyllisch, harmonisch und friedlich. Aber das war nicht immer so, unser Commissario hatte auch ein Leben davor und dieses war bei weitem nicht so beschaulich wie jetzt. Aber was man gelernt hat, hat man gelernt und so sind seine polizeilichen Antennen direkt ausgefahren und sein Ermittlungstrieb erwacht. In seinem Dorf wird keiner angeschossen und auch eine patzige Vice-Questora lässt er nicht so einfach auf seine Mitmenschen los. So hat Luca auf einmal viel mehr zu tun als sonst, aber er geht darin auf und lässt sich nicht ausspielen.

Paolo Riva hat definitiv einen Good-Feel-Krimi geschrieben, der einen in sommerliche Stimmung bringt, Lust auf Pasta macht und Sehnsucht nach der Toskana weckt. Es versetzt einen direkt in Urlaubsstimmung, man wird selber ruhiger und fühlt sich wohl, auch wenn dort ein Verbrechen passiert, möchte man doch eher die Esel füttern oder mit am Tisch sitzen, wenn es Pasta und Wein gibt. Somit passt die Atmosphäre für mich ganz gut. Luca ist auch sympathisch, auch wenn er ein bisschen zu sehr als Gutmensch rüber kommt, er dürfte auch gern ein bisschen rauer sein oder impulsiver, aber nein, er ist ein bisschen schüchtern und manchmal ein bisschen begriffsstutzig, was die Frauenwelt anbelangt. Ansonsten ist der Fall auch gut angesiedelt, Olivenhaine und der ganze Skandal ums wertvolle Olivenöl, darüber hatte ich schon einen Roman gelesen, und hier kratzt der Autor auch nur an der Oberfläche, aber ich fand es trotzdem gut eingeflochten und lässt einen so manchen Einkauf überdenken.

So ist dieser Auftakt für mich gelungen, hat mich ins sonnige Italien versetzt, hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen, auch wenn hier noch ein bisschen mehr Potenzial drin gesteckt hat, so war einiges doch ein bisschen platt und vorhersehbar. Commisaario Luca ist halt keine Brunetti oder Montalbano, aber muss er auch gar nicht sein. Für mich passte halt die Grundstimmung und ich mag nun mal auch Cosy-Krimis unglaublich gern, die nicht immer politisch oder total verstrickt sein müssen, sondern einfach gut unterhalten und Laune machen. Tja, und Luca steckt am Ende ja doch noch in großen Schwierigkeiten, da muss man doch weiterlesen.

Flüssiges Gold ist ein Auftakt zu einer neuen italienischen Krimireihe, die in der idyllischen Toskana spielt und uns ins Dolce Vita Feeling versetzt. Gute Unterhaltung, Atmosphäre passt und richtig guter Cosy-Crime. Nun muss es heute Pasta geben.
 
Henry und ich hatten eine gute Lesezeit und dafür gibt es vier Bücherpunkte:

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Über den Autor:
 

 
Paolo Riva wurde 1977 in Balerna/Tessin in der italienischsprachigen Schweiz geboren. Seine Mutter ist Italienerin, sein Vater Deutsch-Schweizer. Er studierte deutsche Philologie in München und Philosophie in Rom. In Zürich arbeitete er lange als Werbetexter. »Commissario Luca« ist sein Debüt als Romanautor. Riva lebt mit seiner Familie, Hunden und Eseln auf einem Hof in der südlichen Toskana.
 
Quelle: Hoffmann und Campe  
 
Vielen lieben Dank an den Hoffmann und Campe Verlag für das Rezensionsexemplar.  
 

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